
Volver
Regie: Pedro Almodóvar
Darst.: Penélope Cruz, Carmen Maura, Lola Dueñas, Blanca Portillo, Yohana Cobo, Chus Lampreave, Antonio de la Torre, Carlos Blanco, María Isabel Díaz Lago, Neus Sanz u.a.
Die attraktive Raimunda erträgt ihr schweres Schicksal, ohne zu murren. Während ihr arbeitsloser Ehemann Paco sich Tag für Tag zu Hause auf der Couch betrinkt, hält sie ihre kleine Familie mit verschiedenen Jobs über Wasser. Doch als sie eines Abends von der Arbeit heimkommt, wird sie mit einem Albtraum konfrontiert: Ihre pubertierende Tochter Paula hat in Notwehr den Vater erstochen, der sich ihr sexuell genähert hatte. Nun hat Raimunda erst recht alle Hände voll zu tun: Sie muss die Leiche verschwinden lassen, die Fassade aufrechterhalten, ihre Schwester belügen – und gerade jetzt soll sie auch noch ihre Tante zu Grabe tragen. Raimunda braucht einen guten Geist, der die Last des Lebens mit ihr teilt. Prompt behauptet die Nachbarin, Raimundas verstorbene Mutter sei von den Toten auferstanden ... Fantastische Elemente mischen sich mit sozialkritischen, Tragik mit Komik, Surrealismus trifft auf mediterrane Landbühne in dieser sonnendurchfluteten, lebenslustigen Ensemble-Moritat von Pedro Almodóvar. Keiner kann die Frauen besser feiern und in Szene setzen als er. In «Volver» versprühen drei Generationen von Spanierinnen Lebenskraft. Almodóvar unterminiert einmal mehr den Mythos des spanischen Machos und zeigt, dass die Frauen kräftig zupacken können: Er lässt sie Kühltruhen schleppen, Gruben ausheben und Kleinlaster fahren. Obwohl Tod und Leid ihr tägliches Geschäft sind, haben sie zu viel Temperament, um sich darin zu fügen. «Volver» war der Jury von Cannes gleich zwei Preise wert. Almodóvar erhielt den Preis für das beste Drehbuch und in der Kategorie beste Darstellerin wurde gleich das gesamte weibliche Ensemble ausgezeichnet. Katja Nicodemus schrieb seinerzeit in der Zeit: «Wie der spanische Titel sagt, ist ‹Volver› eine Rückkehr, in vielerlei Hinsicht. Etwa zu Pedro Almodóvars Heimatdorf in der Region La Mancha, wo er den Frauen seiner Kindheit ein filmisches Denkmal setzt, ihrer Lebensklugheit, ihrer Solidarität und halb heidnischen Spiritualität. Es ist auch eine Rückkehr zu der schlichten, direkten Ästhetik der frühen Almodóvar-Filme, als nicht jedes Motiv gespiegelt, nicht jede Einstellung stilisiert und die Tapete noch nicht mit dem Kleid der Heldin abgestimmt war.»