Igor Levit – No Fear

DE 2022, 118 Min., DCP, D, ab 6 Jahren
Regie: Regina Schilling
Mitw.: Igor Levit, Andreas Neubronner, Franz Welser-Möst, Markus Hinterhäuser, Antonello Manacorda, Luisa Neubauer, Marina Abramović, Wolfgang Schäuble u.a.

Furchtlos – so beschreibt Igor Levit, einer der herausragenden Pianisten unserer Zeit, die Musik Ludwig van Beethovens und findet, man sollte in allen Bereichen des Lebens so furchtlos wie möglich sein. Furchtlos zeigt sich der 1987 in Nischni Nowgorod geborene, 1995 mit seiner Familie nach Deutschland emigrierte Künstler auch bei der Erarbeitung anspruchsvoller Stücke oder als politischer Aktivist, der in seinen Äusserungen gegen Antisemitismus und in seinem Engagement für Geflüchtete und die Umwelt kein Blatt vor den Mund nimmt. In ihrem mitreissenden, mitunter auch augenzwinkernden Porträt begleitet die Regisseurin Regina Schilling den charismatischen Pianisten von Mai 2019 bis Dezember 2020 bei Konzerten, Proben, Tonaufnahmen, Interviews, und wir erleben mit, wie die Corona-Pandemie die geplanten Aktivitäten mit einem Schlag ausbremst. Dabei bleibt die Kamera stets nahe am Pianisten: Wir spüren die Anspannung vor einem Auftritt, wenn Igor Levit den vollbesetzten Konzertsaal betritt, oder die hochkonzentrierte und gleichzeitig vertrauensvolle Atmosphäre im Studio, wenn er mit seinem kongenialen Tonmeister Andreas Neubronner an neuen Aufnahmen arbeitet. Mit dem Solidaritätskonzert im kalten Dannenröder Forst mit Frederic Rzewskis Variationen über «The People United Will Never Be Defeated» findet der Film über einen der aussergewöhnlichsten Pianisten unserer Zeit den perfekten Abschluss. Daniel Kothenschulte schreibt in der Frankfurter Rundschau: «In ihrem aussergewöhnlichen Dokumentarfilm gelingt Regina Schilling ein bemerkenswertes Doppelporträt des Pianisten: Während sie die Arbeit des Interpreten mit angemessener Geduld sichtbar werden lässt, begleitet sie diesen zugleich bei seinen politischen Interventionen. Tatsächlich erwächst beides aus der gleichen, bewundernswerten Leidenschaft. Selten wurde klassische Musik im Kino so klug vermittelt, selten wurde der Überlebenskampf der Kultur in der Coronakrise so eindringlich beschrieben.»

 

Die Premiere am 7. Juni findet in Anwesenheit der Regisseurin Regina Schilling statt. Das Gespräch führt die Pianistin Ute Gareis.