Premierenfilm

Zehn Jahre

CH 2024, 115 Min., DCP, Dialekt, ab 6 Jahren
Regie: Matthias von Gunten
Mitw.: Pascal Mühlebach, Victor Aviat, Hanna Bichsel, Lucia Witzemann

Pascal ist Lehrling in der elterlichen Bäckerei und soll dereinst den Betrieb übernehmen. Viktor studiert Oboe, spielt im Orchester der Oper Zürich und träumt von einer Karriere als Dirigent. Hanna macht eine Ausbildung an der pädagogischen Hochschule und will als zukünftige Primarlehrerin Kindern aus schwierigen Verhältnissen helfen. Lucia studiert Medizin und möchte sich später auf klinische Psychiatrie spezialisieren. Die vier Protagonist:innen in «Zehn Jahre» befanden sich in der Endphase ihrer Ausbildungen, als Matthias von Gunten im Jahr 2010 begann, sie filmisch zu begleiten – allein, ganz ohne Equipe und auch ohne finanzielle Unterstützung durch die Schweizer Filmförderung. Der 1953 in Basel geborene Regisseur, der sich mit Werken wie «Reisen ins Landesinnere», «Max Frisch Citoyen» oder «ThuleTuvalu» als Autor von einigen Meilensteinen des Schweizer Dokumentarfilms einen Namen gemacht hat, wollte den vier jungen Menschen während eines Zeitraums von rund sieben Jahren bei ihrem Einstieg ins Berufsleben und der Entwicklung ihrer Laufbahn zusehen. Aus den geplanten sieben Jahren wurden mehr als zehn, und in dieser langen Zeit kam es zu bisweilen fast unglaublichen Wendungen in den Lebenswegen dieser sympathischen jungen Menschen. Matthias von Gunten versteht es von Beginn an, sie in einer Art und Weise zu porträtieren, dass man ihnen während der zwei Filmstunden mit atemloser Spannung zusieht. «Zehn Jahre» ist einer jener raren Dokumentarfilme, bei denen man das Gefühl hat, nichts weniger als dem Leben selbst beizuwohnen, ohne dass man sich auch nur eine Sekunde lang als Eindringling fühlt. Seine Weltpremiere hatte «Zehn Jahre» an den Solothurner Filmtagen, wo die Uraufführung zu einem der bewegendsten Momente des ganzen Festivals geriet. Zu seinen Beweggründen, diesen Film zu realisieren, schreibt Matthias von Gunten: «Ich wollte einen Prozess zeigen, der uns alle betrifft, wenn wir mühsam das Handwerk des Lebens erlernen (…) und wir dennoch dieses Leben nie wirklich beherrschen.»

 

Die Premiere am 6. März findet in Anwesenheit des Regisseurs Matthias von Gunten und des Protagonisten Pascal Mühlebach statt. Das Gespräch führt der Filmjournalist Geri Krebs.

 

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