Premierenfilm

Dream Scenario

US 2024, 100 Min., DCP, E/d-f, ab 16 Jahren
Regie: Kristoffer Borgli
Darst.: Nicholas Cage, Lily Bird, Julianne Nicholson, Star Slade, David Klein, Kaleb Horn, Liz Adjei, Paula Boudreau, Marnie McPhail Diamond, Noah Lamanna, Tim Meadows u.a.

Paul Matthews ist Professor für Evolutionsbiologie an einer amerikanischen Universität. Der biedere Mittfünfziger führt ein unauffälliges Familienleben als Ehemann und Vater von zwei fast erwachsenen Töchtern. Doch eines Tages stellt er fest, dass er auf mysteriöse Weise in den Träumen vieler Menschen auftaucht. «Ich habe gerade ein krasses Déjà-vu», sagt staunend eine junge Frau am Empfang eines Restaurants, als sie ihn erkennt. Und so wie ihr ergeht es unzähligen anderen Leuten. Dabei haben die Träume alle eines gemeinsam: Matthews steht einfach nur herum und tut nichts. Der unscheinbare Professor ist plötzlich berühmt, die Medien werden auf ihn aufmerksam, er wird in Talkshows herumgereicht, und es ist von einer «Traum-Epidemie» die Rede. Doch auf den Aufstieg zum Star folgt bald der tiefe Fall: Plötzlich behaupten immer mehr Menschen, neuerdings erscheine er ihnen in den Träumen als Monster. Man wendet sich von ihm ab, er fliegt von der Uni, seine Frau will sich trennen, eine regelrechte Hetzjagd beginnt … Der bisher kaum bekannte norwegische Regisseur und Drehbuchautor Kristoffer Borgli konnte für seine schwarzhumorige Satire, die 2023 das Zurich Film Festival eröffnete, keinen Geringeren als Nicolas Cage als Hauptdarsteller gewinnen. Dieser war begeistert: «Es war, offen gesagt, eines der besten Drehbücher, die ich je gelesen habe, und ich denke, es ist meine beste Leistung und wahrscheinlich der beste Film, den ich je gemacht habe.» Andreas Scheiner schreibt in der NZZ: «‹Dream Scenario› ist ein abgebrühter, cleverer, auch radikaler Film (…), brutal, bis zum bitteren Ende. Dass der angesagte Horror-Regisseur Ari Aster als Produzent gewirkt hat, merkt man. Von dem fantastischen Szenario ausgehend, buchstabiert Borgli mit grosser Zielsicherheit die sich hochschaukelnden Prozesse einer Diffamierungskampagne durch. Dabei macht es sich der Norweger nicht zu leicht. Nur über den hypersensiblen akademischen Betrieb herzuziehen, das wäre ihm zu wenig. Der Film ist nicht woke, er ist hellwach. Kristoffer Borgli zeichnet in ihm ein ganzheitliches Bild einer tief verunsicherten, überreizten westlichen Gesellschaft. Dem Zurich Film Festival ist mit ‹Dream Scenario› ein geradezu traumhaft zeitgeistiger Auftakt geglückt.»

 

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