Premierenfilm

Maestro

US 2023, 129 Min., DCP, E/d-f, ab 16 Jahren
Regie: Bradley Cooper
Darst.: Bradley Cooper, Carey Mulligan, Matt Bomer, Vincenzo Amato, Greg Hildreth, Michael Urie, Brian Klugman, Nick Blaemire, Mallory Portnoy, Alexandra Santini u.a.

Leonard Bernstein (1918–1990) war einer der grössten Musiker seiner Zeit, ein begnadeter Dirigent und Komponist, seine West Side Story machte ihn weltberühmt. Für ihn gab es keinen Unterschied zwischen Hoch- und Popkultur. Er liebte Brahms ebenso wie die Beatles und zeigte, dass Musik Spass machen soll. Das Biopic erzählt die bewegte Liebesgeschichte zwischen Bernstein und seiner Frau Felicia Montealegre Bernstein (1922–1978), einer chilenischen Schauspielerin, die er 1951 heiratete. Nach der Eheschliessung entdeckt Felicia, dass Leonard homosexuell ist. Um die drei gemeinsamen Kinder nicht zu belasten und die Karriere ihres Mannes nicht zu gefährden, der inzwischen als einer der grössten Komponisten und Dirigenten seiner Zeit gilt, bewahrt sie Stillschweigen. Ihre Beziehung, in der beide aussereheliche Affären haben, wird dadurch immer wieder auf die Probe gestellt, bis es Mitte der 1970er-Jahre, nach 25 Jahren Ehe, zur Trennung kommt. Doch als bei seiner Frau Lungenkrebs diagnostiziert wird, kehrt Bernstein zu ihr zurück und bleibt bis zu ihrem Tod bei ihr. Ursprünglich war Steven Spielberg für die Regie und Bradley Cooper für die Hauptrolle vorgesehen, doch nachdem Spielberg dessen Debüt «A Star Is Born» gesehen hatte, überzeugte er Cooper, auch die Regie zu übernehmen. Cooper, ein grosser Liebhaber der klassischen Musik, wollte schon als Achtjähriger Dirigent werden und bereitete sich akribisch auf seine Rolle vor: Um einen sechsminütigen Ausschnitt aus Mahlers 2. Sinfonie mit dem London Symphony Orchestra live zu dirigieren, lernte er sechs Jahre lang. Seine Ähnlichkeit mit Leonard Bernstein ist geradezu verblüffend – dank der Künste des Maskenbildners Kazu Hiro, der dafür mehrere Preise erhielt. Als Coopers Nasenprothese von Kritiker:innen als antisemitisches Jewfacing bezeichnet wurde, stellten sich Bernsteins Kinder, die die Filmarbeiten eng begleitet haben, hinter den Regisseur. «Maestro» feierte Anfang September 2023 an den Filmfestspielen von Venedig seine Weltpremiere. Er war einer der meisterwarteten Filme des letzten Jahres und gilt als Oscar-Anwärter. Die Financial Times bezeichnet das Werk als «mitreissendes, komplexes und herzzereissendes Vergnügen», für den Rolling Stone ist er «einer der besten Filme des Jahres».

 

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