Lachen mit Lubitsch

To Be or Not to Be

US 1942, 99 Min., DCP, E/d, ab 12 Jahren
Regie: Ernst Lubitsch
Darst.: Carole Lombard, Jack Benny, Robert Stack, Felix Bressart, Lionel Atwill, Stanley Ridges, Sig Rumann, Tom Dugan, Charles Halton, Peter Caldwell, Miles Mander u.a.

Warschau 1939. Ein Theaterensemble probt eine Farce über Nazis – und wird plötzlich von der Realität eingeholt: Da die Invasion der deutschen Wehrmacht droht, beschliesst die Theaterleitung, das Stück vom Spielplan zu entfernen und durch Shakespeares Hamlet zu ersetzten. Kurz darauf bricht der Krieg aus, Warschau wird von den Nazis besetzt und das Theater muss schliessen. Die arbeitslos gewordenen Schauspieler:innen nutzen nun ihre für ihr ursprünglich geplantes Stück gefertigten Kostüme für einen hochriskanten Kampf gegen die Besatzer:innen: Als Nazi-Soldaten verkleidet, versuchen sie einen als polnischen Professor getarnten Nazi-Agenten unschädlich zu machen, der dem örtlichen Gestapo-Chef eine Liste mit den Namen polnischer Widerstandskämpfer:innen übergeben soll. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt in einem virtuosen Verwirrspiel, in dem Lubitsch Elemente klassischer Verwechslungskomödien nutzt, um einen der besten antifaschistischen Agitationsfilme der Kinogeschichte zu erschaffen. Ende 1941 während sechs Wochen in den Studios der United Artists mit einem für damalige Verhältnisse hohen Budget von 1,2 Millionen Dollar gedreht, gehört «To Be or Not to Be» bis heute neben Chaplins «The Great Dictator» zu den satirischen Meisterwerken, die im Kontext des grössten Menschheitsverbrechens die Balance zwischen Grauen und Komik, zwischen politischer Agitation und rasanter Unterhaltung perfekt meistern. Bei seiner Premiere 1942 in New York kam der Film bei der Kritik nicht besonders gut an, man attestierte Lubitsch einen seltsamen Sinn für Humor und bemängelte das Drehbuch als wirr. Ganz anders heute. So heisst es auf filmzentrale.com: «‹To Be or Not to Be› ist ein Geniestreich an Sarkasmus und Ernsthaftigkeit zugleich. Es ist erstaunlich, dass nicht nur Lubitsch, sondern alle Beteiligten an diesem Film im Kriegsjahr 1942 und angesichts der bis dahin bekannten Gräueltaten des Nationalsozialismus ihren Glauben an eine Zeit nach Hitler und an die Menschlichkeit, ihre Kraft und ihren Humor nicht verloren hatten. Der Film war eben auch ein kraftvolles Zeichen der Hoffnung und ein Appell an die Bedeutung des Humors in extrem schwierigen Zeiten und für eine menschliche Zukunft.»

 

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