Lachen mit Lubitsch

Trouble in Paradise

US 1932, 83 Min., DCP, E/d, ab 12 Jahren
Regie: Ernst Lubitsch
Darst.: Herbert Marshall, Miriam Hopkins, Kay Francis, Edward Everett Horton, Charles Ruggles, C. Aubrey Smith, Robert Greig, George Humbert, Luis Alberni u.a.

In Venedig trifft der als Baron auftretende Gentleman-Gauner Gaston Monescu auf Lily, eine Taschendiebin, die sich als Gräfin ausgibt. Die beiden erweisen sich als ebenbürtige Meister:innen ihre Fachs, verlieben sich und beschliessen, ihre Talente künftig als Team zu nutzen. Gaston muss aus Venedig verschwinden, denn sein letzter Coup – er hat den reichen François Filiba im Hotel niedergeschlagen und ausgeraubt – hat für unliebsames Aufsehen gesorgt, und so reisen die beiden nach Paris. Bei einem Opernbesuch erregt die mit echten Diamanten besetzte Abendtasche von Madame Colet, Inhaberin des gleichnamigen Parfümunternehmens, Gastons Interesse. Als diese für die gestohlene Tasche eine hohe Belohnung für den ehrlichen Finder ausschreibt, bringt Gaston sie zurück und umgarnt als Monsieur La Valle die attraktive Witwe mit seinem Charme, worauf sie ihn – zum Missfallen ihres Geschäftsführers, Monsieur Giron, – als Privatsekretär einstellt. Schon bald arbeitet auch Lily in der Firma und realisiert zu ihrem Leidwesen, dass sich Gaston in Madame Colet verliebt hat. Die Situation spitzt sich zu, als sich herausstellt, dass einer von Madame Colets hartnäckigen Verehrern ausgerechnet jener Filiba ist, den Gaston in Venedig bestohlen hat. Mit «Trouble in Paradise» hat Lubitsch eine umwerfende Sophisticated Comedy geschaffen, das Paradebeispiel für den berühmten Lubitsch-Touch, der sich durch Leichtigkeit und Eleganz, Witz und funkelnde Dialoge auszeichnet, die, wie der Filmkritiker Roger Ebert schrieb, «wie Champagnerperlen in der Nase kitzeln». «Trouble in Paradise» entstand vor der Durchsetzung des Hays oder Production Codes 1934, einer Zusammenstellung von Zensurrichtlinien, die alles «Unmoralische» aus der US-Filmproduktion verbannte, und so konnte der Film erst 1968 – nach Aufhebung des Codes – wieder in den Kinos gezeigt werden. In Halliwell’s Film Guide ist zu lesen: «Ein Meisterstück der leichten Komödie mit spritzigen Dialogen, versteckten Anspielungen, überzeugenden Schauspielleistungen und einer grossartigen filmischen Umsetzung. Auch für Kenner gibt es an diesem Film nichts zu mäkeln, er ist das Meisterwerk des anspruchsvollen amerikanischen Kinos.»

 

Martin Girod, ehemaliger Co-Leiter des Filmpodiums der Stadt Zürich und freier Filmjournalist, führt am 13. Dezember in Lubitschs Gesamtwerk ein.

 

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Am 13. Dezember führt Martin Girod, ehemaliger Co-Leiter des Filmpodiums der Stadt Zürich und freier Filmjournalist, in Lubitschs Gesamtwerk ein.
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