Openair in der Lokremise: Ménage-à-trois

Drei

DE 2010, 119 Min., DCP, D, ab 12 Jahren
Regie: Tom Tykwer
Darst.: Sophie Rois, Sebastian Schipper, Devid Striesow, Angela Winkler, Annedore Kleist, Alexander Hörbe, Winnie Böwe, Hans-Uwe Bauer, Carina Wiese, Dominique Chiout u.a.

Hanna und Simon sind seit zwanzig Jahren ein Paar. Die Kulturmoderatorin und der Kunsttechniker leben in Berlin; sie sind attraktiv, modern, gereift, kinderlos, kultiviert – und etwas ernüchtert. Obwohl sie sich noch immer lieben, ist ihre Beziehung im Alltag festgefahren und die Leidenschaft ist einer etwas behäbigen Vertrautheit gewichen. Sie haben schon vieles hinter sich, aber nicht mehr ganz so viel vor sich. Bis sich beide zufällig in denselben Mann verlieben: Adam ist Stammzellenforscher und ein Phänomen an Ungebundenheit, Anpassungsfähigkeit und Hybridität. Er liebt Männer und Frauen gleichermassen, jongliert leichtfüssig zwischen wechselnden Partnern, zwischen Konferenz, Theater, Chor und Kneipe, Fussballplatz und Segelschiff. Unabhängig voneinander beginnen Hanna und Simon eine Affäre mit dem mysteriösen Fremden, nicht ahnend, wie sehr sie das Geheimnis, das sie voreinander verbergen, miteinander verbindet … Mit seiner erfrischenden Beziehungskomödie kehrt Tom Tykwer zu seinen filmischen Ursprüngen und jener rasanten Splitscreen-Ästhetik zurück, für die ihn «Lola rennt» weltberühmt machte, und erweist sich einmal mehr als Meister über Zufall und Schicksal. Sehr direkt und unverklemmt erzählt er von einer sich anbahnenden Dreiecksbeziehung, die gesellschaftliche Konventionen infrage und auf den Kopf stellt. Esther Buss schreibt im Filmdienst: «Dass Tom Tykwer, der sich in seinen internationalen Grossproduktionen nicht gerade durch experimentelles Kino hervorgetan hat, nun einen ‹kleinen› Film über eine Beziehung jenseits konventioneller Modelle und heterosexueller Normen gemacht hat, wirkt schon recht sympathisch. Es gibt aber noch mehr, was Tykwers ‹Drei› liebenswert macht: Da ist die fantastische Sophie Rois, die den Film mit ihrer Hyperenergie, Schrulligkeit und überspannten Intelligenz bereichert, zum anderen das ungebremste Vergnügen am Einfall, an der Idee, am Unabgesicherten. (…) Von Zufällen und Bestimmung hat Tykwer in anderen Filmen ausführlich und mitunter auch schicksalsschwanger erzählt. In ‹Drei› streift er diesen bedeutungsschweren Ballast jedoch komplett ab und tauscht ihn gegen ein experimentelles, bis zuletzt offenes Spiel über die ‹kreativen› Möglichkeiten innerhalb normierter Beziehungsmodelle.»

 

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