Die Verpassten

Asteroid City

US 2023, 104 Min., DCP, E/d-f, ab 12 Jahren
Regie: Wes Anderson
Darst.: Jason Schwartzman, Scarlett Johansson, Tom Hanks, Jeffrey Wright, Tilda Swinton, Bryan Cranston, Edward Norton, Adrien Brody, Liev Schreiber, Hope Davis u.a.

Nach der Insel der gestrandeten Hunde («Isle of Dogs») und der verschrobenen Zeitungsredaktion im Städtchen Ennui-sur-Blasé («The French Dispatch») begibt sich der Wes Anderson, Erzähler skurriler Märchen, in die Wüste nach Asteroid City. Der Ort heisst so, weil dort einst ein Meteorit einschlug, was gelegentlich Tourist:innen, Schulklassen oder kindliche Forscher…innen anlockt. Man schreibt das Jahr 1955, und kürzlich ist der verwitwete Kriegsfotograf Augie Steenbeck mit Schwiegervater Zak und seinen vier Kindern hier eingetroffen. Der Grund für Augies Aufenthalt im gottverlassenen Ort ist ein zweifacher: Die Kinder nehmen an einem Wettbewerb à la «Amerikas Jugend forscht» teil; ausserdem soll der Nachwuchs endlich darüber aufgeklärt werden, dass ihre Mutter tot ist. Die Asche der Verstorbenen hat Augie zu diesem Zweck mit im Gepäck – in einer Tupperdose. Das alles ist aber nur eines von vielen Elementen eines pastellfarbigen filmischen Wimmelbildes, wie man es von Wes Anderson gewohnt ist. «Unsere Geschichte beginnt mit einem Farbband», sagt ein TV-Moderator im schwarz-weissen Vorspann, worauf man eine Theaterbühne sieht und der Fernsehmann erklärt: «Wir wollen zeigen, wie eine moderne Theateraufführung entsteht», um dann mit flotter Countrymusik ins kunterbunte Asteroid City einzutauchen, wo einige Szenen später ein Ausserirdischer auftaucht. Worauf Asteroid City vom Militär zum Sperrgebiet erklärt wird … Das ist der Anfang in einem schwindelerregenden Parcours durch ein US-Wüstenkaff zur Zeit des Kalten Krieges, als Atombombentests ein Event waren, das man begeistert fotografierte. Nicht minder schwindelerregend als die verschachtelte Handlung, die sich auf mindestens drei Ebenen entwickelt – dem Geschehen in Asteroid City, den Nöten des die Geschichte erschaffenden Theaterautors und der Fernsehshow, die von diesem Prozess erzählt – ist auch der Reigen an Stars, die Wes Anderson hier einmal mehr versammelt: Während sein Stammschauspieler Jason Schwartzman als Augie bereits zum siebten Mal eine zentrale Rolle in einem seiner Film spielt, brilliert Tom Hanks als schrulliger Zak, bezaubert Scarlett Johansson als Midge, mit der Augie sich anfreundet, während Tilda Swinton als extravagante Astronomin Dr. Hickenlooper sich gewohnt rätselhaft in Szene setzt.

 

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