Premierenfilm

La Nuit du 12

FR/BE 2022, 115 Min., DCP, F/d, ab 14 Jahren
Regie: Dominik Moll
Darst.: Bastien Bouillon, Bouli Lanners, Pauline Serieys, Johann Dionnet, Thibaut Evrard, Julien Frison, Paul Jeanson, Mouna Soualem, Pauline Serieys, Anouk Grinberg u.a.

Saint-Jean-de-Maurienne, eine Kleinstadt in den französischen Alpen, wird von einem schrecklichen Verbrechen erschüttert: Die 21-jährige Clara wurde auf dem Heimweg von einer Party brutal ermordet. Der neue Einsatzleiter der Kriminalpolizei von Grenoble, der junge und ehrgeizige Yohan Vivès, wird mit der Aufklärung des Falls betraut. Zusammen mit seinem älteren Kollegen Marceau knöpfen sie sich zuerst Claras zahlreiche Männerbekanntschaften vor, die trotz ihrer Verschiedenheit alle ähnlich gleichgültig und seltsam kalt wirken. Die Ermittlungen laufen bald ins Leere, denn es lassen sich keine einschlägigen Beweise finden, nur die erschreckende Erkenntnis, dass es jeder von ihnen gewesen sein könnte. Wie schon in «Seules les bêtes» (2021 im Kinok) präsentiert der deutsch-französische Regisseur Dominik Moll («Harry, un ami qui vous veut du bien», «Lemming») mit «La Nuit du 12» einen hintergründigen Thriller, der sich diesmal mit struktureller Gewalt am Beispiel Femizid auseinandersetzt. Dominik Moll ist ein präziser Beobachter, einfühlsam reflektiert er die Beziehungen zwischen den Geschlechtern, aber auch jene der Ermittler untereinander. Das zusammen mit seinem bewährten Co-Autor Gilles Marchand verfasste Drehbuch basiert auf Pauline Guénas Erfahrungsbericht 18.3: Une année à la PJ. Die Autorin begleitete die Kriminalpolizei von Versailles ein Jahr lang bei der Arbeit und gelangte unter anderem zur Erkenntnis, dass jeder Ermittler eines Tages auf ein Verbrechen trifft, das ihn lebenslang verfolgt. Für Yohan ist es der Mord an Clara, der – wie im Vorspann zu lesen ist – zu jenen 20 Prozent aller Verbrechen gehört, die nie aufgeklärt werden. «La Nuit du 12» feierte seine Premiere 2022 in Cannes und wurde für zehn Césars nominiert, von denen er sechs gewonnen hat, als bester Film, für die beste Regie sowie Darstellerpreise für Bastien Bouillon («Umami») als bester Nachwuchsdarsteller und Bouli Lanners («Nobody Has to Know») für die beste Nebenrolle. Olivier Bombarda schreibt auf Bande à part: «Dominik Molls neuester Film ‹La Nuit du 12› ist eine geschickte Neuinterpretation des Kriminalfilms und ein lebhaftes Plädoyer gegen die Gewalt gegen Frauen. Absolut sehenswert.»

 

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