Lucy ist jetzt Gangster

Die zehnjährige Lucy liebt es, nach der Schule ihren Eltern Pietro und Nadine in ihrer Eisdiele «Felicità» zu helfen. Denn das aufgeweckte Mädchen ist der festen Überzeugung, dass die richtige Glacé-Sorte jeder und jedem ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Doch dann droht Unheil: Die teure Eismaschine geht kaputt und Familie Pagano ist dafür nicht versichert. Weil Lucys Eltern sich keine neue Maschine leisten können und die Bank keinen Kredit gewährt, befürchten sie, das Geschäft schliessen zu müssen. Als Onkel Carlo im Spass erzählt, dass Gangster an das nötige Geld kommen könnten und jeder Gangster werden könne, nimmt das Mädchen dies mehr als ernst. Nur, wie wird man Gangster? Lucy wendet sich an Tristan, den ungezogensten Schüler in ihrer Klasse. Ihm traut sie genug kriminelle Erfahrung zu, um ihr im Austausch gegen Nachhilfe in Mathematik zu zeigen, wie man Gangster wird. Doch wie wird man böse, wenn man so eine liebenswerte Frohnatur ist wie Lucy? Regisseur Till Endemann entwirft in seinem charmanten Film eine sommerliche, bonbonfarbene Märchenwelt. Das zeigt sich auch darin, wie mehrere Jahrzehnte gleichzeitig vorzukommen scheinen: Die Autos stammen aus den 1970er-Jahren, doch auf den Schreibtischen stehen Flatscreen-Monitore. Ungewöhnlich ist auch die Doppelbesetzung der Hauptrolle, denn Lucy wird abwechselnd von den eineiigen Zwillingsschwestern Valerie und Violetta Arnemann verkörpert, was man nicht merkt. Die deutsche Filmbewertungsstelle FBW vergibt für «Lucy ist jetzt Gangster» das Prädikat «wertvoll» und schreibt in ihrer Begründung: «Dramaturgie und Inszenierung passen sich ganz den Wünschen junger Kinogänger in der Altersgruppe zwischen sechs und zehn Jahren an. Das Ambiente ist knallbunt und so farbenfroh wie die Eissorten. Eine fröhliche Welt, in der selbstverständlich Lucy und ihre Freunde immer die Oberhand behalten. Moralische Werte wie intakte Familie, Ehrlichkeit und Liebenswürdigkeit, Zusammenhalt in der Gemeinschaft sind eingebracht, wie auch die Tatsache, dass Verbrechen sich nicht auszahlen und das Ziel nur das Gute sein kann.»

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