Reedition von Nacer Khemirs «Wüstentrilogie»

Le Collier perdu de la colombe

TN/FR/IT 1991, 88 Min., DCP, O/d-f, ab 12 Jahren
Regie: Nacer Khemir
Darst.: Navin Chowdhry, Walid Arakji, Ninar Esber, Noureddine Kasbaoui, Chloé Réjon, Jamil Joudi, Mohamed Mourali, Sonia Hochlaff, Jivane Karmali, Leila Dhakli u.a.

Der junge Kalligrafie-Schüler Hassan will die Liebe verstehen und sammelt die Worte, die es in der arabischen Sprache dafür gibt. Mehr als 60 sollen es sein; 30 hat er bereits gefunden. Als er seinen Meister fragt, was denn das Wesen der Liebe sei, erhält er die vage Antwort: «Ein Leben genügt nicht, um alle ihre Geheimnisse zu ergründen.» Mehr über Liebesgeheimnisse kennt hingegen der Waisenknabe Zin, der wie ein kleiner Bruder für Hassan ist. Denn Zin eilt als Bote von Liebenden durch die Gassen der Stadt und überbringt deren Briefe und Nachrichten. Als Hassan eines Tages eine angesengte Seite aus einem Buch in die Hände fällt, übt der Text einen solchen Zauber auf ihn aus, dass er unbedingt herausfinden möchte, aus welchem Buch sie stammt. In farbenfrohen Bildern und frei nach dem mittelalterlichen Buch Das Halsband der Taube. Von der Liebe und den Liebenden von Ibn Hazm erzählt Regisseur Nacer Khemir Geschichten um verschiedene Facetten der Liebe. Die Fabeln mit ihren Geisterwesen und Visionen erinnern an 1001 Nacht, die malerischen Schauplätze sind Zeugnisse der andalusisch-arabischen Hochkultur. Walter Ruggle von Trigon-Film schreibt: «Nacer Khemir spricht von der Verliebtheit, die dem Leben erst das Ziel gibt, von der Passion, die Triebfeder sein kann für alles, was man tut. Ausgangspunkt für seinen zweiten Spielfilm war ein im arabischen Sprachraum berühmtes Buch, von dem er in Motiven sich vorwärtsbewegt. Wunderschön sind die Bilder, traumhaft die Landschaften, märchenhaft die Figuren, die sich darin bewegen. Das Leben erscheint als Ornament, der Kalligraf ist der Meister der Form, die das Leben gewinnen kann, wenn es in Worte gefasst wird, oder besser gekleidet. Die Liebe, das macht Khemir deutlich, ist letztlich das, was zählt, und die Liebe kennt ganz unterschiedliche Spielformen. Wie wichtig sie ist, erkennt man allein an den zahlreichen Begriffen, die die arabische Sprache für sie kennt.»

 

Die Vorstellung vom 2. Oktober findet in Anwesenheit des Regisseurs Nacer Khemir statt. Das Gespräch führt Walter Ruggle, ehemaliger Leiter Trigon­Film.

 

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Vorstellung vom 2. Oktober mit Regisseur Nacer Khemir. Moderation: Walter Ruggle.
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