Premierenfilm

Peter K. – Alleine gegen den Staat

CH 2021, 99 Min., DCP, Dialekt, ab 14 Jahren
Regie: Laurent Wyss
Darst.: Manfred Liechti, Sibylle Brunner, Hanspeter Bader, Stefanie Günther Pizarro, Beat Albrecht, Thomas Loosli, Leonard Kocan u.a.

Peter K. lebt in einem bescheidenen Haus in einem ruhigen Bieler Quartier. In diesem Haus hat er seine Mutter bis zu ihrem Tod gepflegt. Der kauzige Einzelgänger führt ein ruheloses, von diffusen Ängsten geprägtes Leben: Er sieht sich von Kameras überwacht, beobachtet misstrauisch seine Nachbar:innen, mäht den Rasen nur nachts und hält seine Befürchtungen akribisch in einem Tagebuch fest. Seit Jahren führt er einen absurden Kleinkrieg gegen die Behörden, schreibt ihnen ellenlange, wirre Briefe. Peter K.s einzige Bezugsperson ist seine demente Tante, die er regelmässig im Altersheim besucht. Eines Tages erhält er vom Anwalt seiner Schwester eine gerichtliche Vorladung. Die Schwester möchte das Haus schon seit Langem verkaufen, doch Peter K. hat dieses Begehren stets ignoriert, verweigert jegliches Gespräch und lässt sich auch von der angedrohten Zwangsräumung nicht beeindrucken. Als dann an einem Septembertag ein bewaffnetes Polizeikommando das Haus umstellt, gerät er in Todesangst … Der Fall des Bieler Rentners Peter Hans Kneubühl, der sich in seinem Haus verbarrikadierte, bei seiner Flucht einen Beamten schwer verletzte und danach die Polizei tagelang narrte, beschäftigte im Spätsommer 2010 die ganze Schweiz. Regisseur Laurent Wyss, der für das Drehbuch Kneubühls Schriften, Presseberichte und Gerichtsprotokolle verwendete und in einem Blick-Artikel den Fall «als moderne Tragödie des isolierten Menschen in einem isolierenden Land» bezeichnete, hat das Drama seit seinen Anfängen verfolgt. Ganz aus der Sichtweise des Protagonisten zeichnet er das Psychogramm eines völlig vereinsamten, irregeleiteten, von seiner Kindheit gezeichneten Menschen, dessen Paranoia eine gewalttätige Realität entwickelte, als er sich in die Enge getrieben sah. In Manfred Liechti fand Wyss einen Schauspieler, der sich mit der Verkörperung versehrter Figuren bestens auskennt. Der Berner Charakterdarsteller spielte in Bettina Oberlis «Die Herbstzeitlosen» und Stefanie Klemms «Von Fischen und Menschen» und wurde mit den Schweizer TV-Serien «Gotthard» und «Wilder» einem grösseren Publikum bekannt.

 

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