Premierenfilm

Ténor

FR 2022, 100 Min., DCP, F/d, ab 12 Jahren
Regie: Claude Zidi Jr.
Darst.: Michèle Laroque, Mohamed Belkhir alias MB14, Guillaume Duhesme, Maëva El Aroussi, Samir Decazza, Marie Oppert, Louis de Lavignère, Roberto Alagna u.a.

Antoine lebt mit seinem älteren Bruder Didier in der Pariser Banlieue. Mit illegalen Boxkämpfen finanziert Letzterer den Unterhalt der Familie und einen Buchhaltungskurs für seinen kleinen Bruder, damit der bald auf eigenen Beinen stehen kann. Antoine wiederum ist ein talentierter junger Rapper, er tritt bei lokalen Battles auf und verdient nebenbei etwas Geld als Sushi-Lieferant. Als er eine Bestellung in die Oper bringen muss, lauscht er fasziniert dem Gesang einer Schülerin. Auf eine arrogante Anmache eines Mitschülers reagiert Antoine mit einer spontanen Rap-Tirade, die er mit einer ironischen Opernarie ausklingen lässt. Seine imposante Tenorstimme erregt sofort die Aufmerksamkeit von Madame Loyseau. Diese ist Gesangslehrerin an der Musikakademie und erkennt in Antoine ein vielversprechendes Talent. Der will von ihrem Angebot, ihm Gesangsstunden zu geben, zunächst nichts wissen. Doch die Arie der hübschen Joséphine und eine Opern-CD, die Madame Loyseau ihm geschenkt hat, lassen Antoine nicht mehr los. Überzeugt, dass sein Bruder und seine Freunde ihn für verrückt halten, wenn er ihnen erzählt, dass er die Musikakademie besucht, verheimlicht er seine neue Leidenschaft und führt fortan ein Doppelleben. Das französische Kino liebt es, berührende Tragikomödien zu erzählen, in denen Menschen aus weniger privilegierten Verhältnissen, von engagierten Förder:innen unterstützt, eine unerwartete Begabung entfalten, die ihrem Leben nach anfänglichen Widrigkeiten eine neue Richtung gibt. Ein gelungenes Feel-Good-Movie dieser Art ist «Ténor» von Claude Zidi Jr., Sohn des bekannten Claude Zidi, der unter anderem mit Louis de Funès Kinoerfolge feierte. Mit liebenswerten Charakteren, berührenden Gesangsszenen und prachtvollen Aufnahmen der Opéra Garnier steuert «Ténor» auf ein beglückendes, bittersüsses Ende zu, das zu Herzen geht. Wesentlichen Anteil daran haben Michèle Laroque als Madame Loyseau sowie der französische Rapper Mohamed Belkhir alias MB14, der mit seiner kraftvollen Tenorstimme wohl tatsächlich das Potenzial zum Opernsänger hätte. Wie zuletzt in «En corps – Das Leben ein Tanz», in dem klassischer und moderner Tanz aufeinandertrafen, schlägt «Ténor» auf mitreissende Weise eine Brücke zwischen Rap und Oper.

 

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