Premierenfilm

Triangle of Sadness

SE/FR/DE 2022, 147 Min., DCP, O/d-f, ab 12 Jahren
Regie: Ruben Östlund
Darst.: Harris Dickinson, Charlbi Dean, Woody Harrelson, Vicki Berlin, Henrik Dorsin, Zlatko Burić, Jean-Christophe Folly, Iris Berben, Dolly De Leon, Sunnyi Melles u.a.

Carl und Yaya sind erfolgreiche Models und privat ein Paar, wobei Yaya durch ihren Zusatzverdienst als Influencerin finanziell besser gestellt ist als ihr Partner. In einer der ersten Szenen von «Triangle of Sadness» sieht man, wie sich die beiden in einem Luxusrestaurant wegen Geld streiten. Als sie auf eine Kreuzfahrt der Luxusklasse eingeladen werden, ist die Welt in ihrer leicht angeknacksten Beziehung wieder in Ordnung. Hier im Kreis der exzentrischen Superreichen scheint ihr Glück perfekt. Durch den dauerbetrunkenen Kapitän, der ständig mit seinem marxistischen Vokabular auftrumpft, dabei seine beruflichen Pflichten vernachlässigt, und einen aufkommenden Sturm beginnen sich die Verhältnisse auf dieser modernen Titanic zu trüben, bis die Gesellschaft auf dem Luxusschiff schliesslich gehörig durcheinandergewirbelt wird. Mit virtuoser Bösartigkeit, ätzend satirischem Biss und jeder Menge zum Schreien komischer Szenen gibt Ruben Östlund in drei Kapiteln das Treiben eines dekadenten Grossbürgertums der Lächerlichkeit preis. Nachdem der schwedische Regisseur 2017 bereits für seinen vorherigen Film «The Square» am Filmfestival in Cannes die Goldene Palme geholt hatte, gewann er diese höchste Auszeichnung der Filmwelt für seinen neuen Film im Mai ein weiteres Mal. Neben der inhaltlichen Brillanz ist in «Triangle of Sadness» auch der Cast beachtlich: Woody Harrelson, der diesen Monat im Kinok auch in der männlichen Hauptrolle als Polizist in «Three Billboards Outside Ebbing, Missouri» zu sehen ist, spielt den marxistischen Kapitän Thomas Smith mit sichtlichem Vergnügen, Sunnyi Melles gibt die russische Toilettenbaronin mit exzentrischer Verve, Iris Berben glänzt als eine im Rollstuhl sitzende deutsche Industriellengattin, der britische Schauspieler Harris Dickinson, einer der Protagonist:innen in «Where the Crawdads Sing», verkörpert das männliche Model Carl mit eisiger Strenge, und seine Filmpartnerin Yaya, vom kürzlich mit nur 32 Jahren verstorbenen südafrikanischen Model Charlbi Dean grossartig verkörpert, steht ihm darin in nichts nach. Denise Bucher schreibt in der NZZ am Sonntag über Ruben Östlund: «Keiner hat so viel Spass an Gesellschaftskritik wie dieser Regisseur aus Schweden. Er ist einer der aufregendsten Filmemacher Europas.»

 

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