Premierenfilm

Il buco

IT/DE/FR 2021, 93 Min., DCP, I/d-f, ohne Altersbeschränkung
Regie: Michelangelo Frammartino
Darst.: Paolo Cossi, Jacopo Elia, Denise Trombin, Nicola Lanza, Antonio Lanza, Leonardo Larocca, Claudia Candusso, Mila Costi u.a.

Der Monte Pollino ist ein 2200 Meter hohes Gebirge im Süden Italiens, im Grenzgebiet der Regionen Basilicata und Kalabrien. In dieser einsamen Gegend entdeckte eine Gruppe von Höhlenforschern aus dem Piemont 1961 den Bifurto-Abgrund, eine Höhle, die mit 687 Metern Tiefe weltweit einzigartig ist. Mit einer Gruppe von Speläologen stellt Regisseur und Drehbuchautor Michelangelo Frammartino sechzig Jahre später in seinem weitgehend dialoglosen Film den Prozess der Erforschung dieser Höhle nach. Bereits sein letzter Film «Le quattro volte» (2010), eine ebenfalls weitgehend dialoglose Dokufiktion über einen todkranken alten Ziegenhirten, spielte in dieser Gegend, wo Frammartino auf die Geschichte der Höhle stiess. Jenen Film, der im Sommer 2011 auch im Kinok zu sehen war, charakterisierte dieNZZ als «rätselhaft und sein Geheimnis auf schöne Weise bewahrend». Das gilt nun auch für «Il buco», der letztes Jahr im Wettbewerb des Filmfestivals von Venedig lief. Verantwortlich für die berauschend schönen Bilder zeichnet der Tessiner Kameramann Renato Berta, ein Bildermagier, der seit über fünfzig Jahren tätig ist und durch seine Zusammenarbeit mit Alain Tanner, Daniel Schmid, Louis Malle und Alain Resnais bekannt wurde. Lovia Gyarkye schreibt in The Hollywood Reporter: «Mit Hilfe von Renato Berta fängt Frammartino akribisch den anstrengenden Prozess der Kartierung der Höhle ein. Die Abwesenheit von Licht darzustellen scheint ein Ding der Unmöglichkeit, aber das Duo schafft es wunderbar, der Dunkelheit Form und Tiefe zu verleihen. Während die Entdecker hinabgleiten, fühlt man sich als Teil der Reise dieser Männer. Berta beleuchtet nur die Teile des Bildschirms, in denen die Männer aktiv arbeiten; jeder Frame verstärkt die Beziehung zwischen Hell und Dunkel, dem Bekannten und dem Unbekannten. Das gleiche sorgfältige Auge richten Berta und Frammartino auch auf das Leben auf der Erdoberfläche: Den Bildern aus der Höhle stellen sie Szenen gegenüber, in denen die Männer Fussball spielen und mit der Natur interagieren. In einer Sequenz steckt etwa ein Pferd seine Nase in ein Zelt, streift den Kopf eines schlafenden Höhlenforschers und geht wieder weg, sein eigenes Desinteresse am Zeltinterieur erkennend.»

 

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