Premierenfilm

Rotzbub – Willkommen in Siegheilkirchen

AT/DE 2021, 86 Min., DCP, D, ab 12 Jahren
Regie: Marcus Heinrich Rosenmüller, Santiago López Jover
Animationsfilm mit den Stimmen von Markus Freistätter, Gerti Drassl, Mario Canedo, Maurice Ernst, Roland Düringer, Erwin Steinhauer, Katharina Strasser u.a.

Im oberösterreichischen Dorf Siegheilkirchen kommt kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs ein Knabe zur Welt, seine Eltern sind die örtlichen Wirtsleute. Schon im Kindergartenalter zeigt sich, dass der Knabe, von allen nur «Rotzbub» genannt, später wohl kaum das elterliche Gasthaus übernehmen, sondern eher seiner obsessiven Lust am Zeichnen frönen wird. In der Primarschule beginnt er, Respektspersonen wie Lehrer, Bürgermeister und Pfarrer zu karikieren, seinem erwachenden Triebleben verleiht er mittels expliziter Darstellungen des anderen Geschlechts Ausdruck. Als seine erotischen Zeichnungen von Mitschülern geklaut und zu Geld gemacht werden, entdeckt der Rotzbub, dass man mit Kunst etwas verdienen kann. Sein Entschluss steht: Er will Künstler werden wie der Fassadenmaler, der am Rathaus gerade Hakenkreuz und «Sieg» im Ortsnamen tilgt. Aber noch immer gibt es genügend Altnazis im Dorf, die das Treiben des Rotzbuben beargwöhnen. Als der sich dann auch noch in die Tochter einer «Zigeunerin» verliebt, überschlagen sich die Ereignisse … Der bayrische Regisseur Marcus Heinrich Rosenmüller, mit seinen eigenwilligen Heimatfilmkomödien «Wer früher stirbt, ist länger tot» oder «Sommer in Orange» international bekannt geworden, tat sich für seinen ersten Animationsfilm mit dem spanischen Zeichner Santiago López Jover und dem österreichischen Drehbuchautor Martin Ambrosch zusammen. Als Hommage an den grossen, 2016 verstorbenen österreichischen Karikaturisten Manfred Deix, ist «Rotzbub» eine wahnwitzige Reise durch ein dumpfes Spiesserland, bei der kein Auge trocken bleibt. Marga Boehle schreibt in Blickpunkt:Film: «‹Rotzbub› ist ein Blick in die Wiege eines der grössten, subversivsten Cartoonisten, dessen Werk die Obsession des Weiblichen (mit politisch völlig unkorrektem Frauenbild) ebenso prägt wie der Aufschrei gegen Ungerechtigkeit, Kirche und Obrigkeitshörigkeit. (…) Die hervorragende Animation ist nicht Deix pur, aber seinem Stil und Spirit treu – ein anarchistisches und hundsgemein österreichisches Charakterporträt von einem, der aufbegehrt.»

 

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