Premierenfilm

Parallel Lives

CH 2021, 139 Min., DCP, O/d-f, ab 12 Jahren
Regie: Frank Matter

«Das Schicksal, so scheint es, überfällt den Menschen nicht ohne Warnung – entgehen kann er ihm dennoch nicht.» «Parallel Lives» eröffnet mit einem Zitat aus Plutarchs «Parallelbiografien». Darin stellte der griechische Autor im 1. Jahrhundert n. Chr. Biografien berühmter Griechen denen berühmter Römer gegenüber. 2000 Jahre später geht Regisseur Frank Matter ähnlich vor und verfolgt die Lebensläufe von vier Menschen, die alle am selben Tag zur Welt kamen wie er: eine Soldatengattin in den USA, ein Geschäftsmann in China, eine Dekorationsgestalterin in Südafrika und ein Ex-Junkie in Frankreich. Frank Matter, geboren am 8. Juni 1964 in Sissach/BL als ältester Sohn eines Bankangestellten und einer Kleinunternehmerin, ist, wie seine vier Protagonisten, ein Kind von Hochkonjunktur und Fortschrittsglaube. Zu den frühesten Erinnerungen seiner behüteten Kindheit gehören Autobahnbau und 1969 die Mondlandung. Die Faszination für die Raumfahrt erfasste ihn Jahrzehnte später erneut, als er bei seinen Recherchen entdeckte, dass an jenem 8. Juni 1964 auch die Tochter Valentina Tereschkowas, der ersten sowjetischen Kosmonautin, zur Welt kam. Er kontaktierte auch sie – ohne Erfolg. So kommt «Parallel Lives» ganz ohne Prominenz aus, auch wenn Li Pujian, der chinesische Geschäftsmann, einmal findet: «Einen so gewöhnlichen Menschen wie mich will man doch nicht in einem Film sehen.» «Parallel Lives» beweist eindrücklich das Gegenteil. Hannes Nüsseler schreibt in der Basellandschaftlichen Zeitung: «Der Regisseur setzt seine eigene Biografie immer wieder in Beziehung zu diesen vier Lebensläufen mit all ihren Brüchen, mal als Kontrast, mal in Resonanz. Matter hatte sich von der Schweiz aus gegen das Apartheid-Regime engagiert, den Anschlag auf die Twin Towers in New York aus nächster Nähe miterlebt, China mehrfach besucht und den Traum vom konsumfreien Kommunismus geträumt. Heute lebt Matter in Basel, er scheint angekommen zu sein. ‹Parallel Lives› taucht nicht in eine nostalgische Vergangenheit ab; der Film trägt seine Erinnerungen in die Gegenwart und bringt sie zum Klingen.»

 

Die Premiere am 11. Februar findet in Anwesenheit des Regisseurs Frank Matter statt. Das Gespräch führt der Journalist Marcel Elsener.

 

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Am 11. Februar Premiere in Anwesenheit von Regisseur Frank Matter. Moderation: Marcel Elsener.
Trailer