St.Galler Filmgespräch

Und morgen seid ihr tot

CH/DE 2021, 115 Min., DCP, Dialekt/E, ab 12 Jahren
Regie: Michael Steiner
Darst.: Morgane Ferru, Sven Schelker, Siddhant Karnick, Dara Sandhu, Yassmine Othman, Kunal Kapoor, Ingo Ospelt, Karin Pfammatter u.a.

Die Geschichte erschütterte 2011/2012 die Schweiz: David Och und Daniela Widmer, ein junges Berner Polizistenpaar, reiste im Sommer 2011 durch Pakistan und wurde am 1. Juli jenes Jahres in der Nähe der Stadt Loralai von Taliban entführt. Im März 2012, nach achteinhalb Monaten Geiselhaft, gelang ihnen die Flucht zu einem pakistanischen Armeecamp. Nach ihrer Rückkehr in die Schweiz zweifelte man ihre Fluchtgeschichte an, es hiess, Lösegeld sei bezahlt worden; zudem wurden sie in den Medien als «dümmste Geiseln der Schweiz» verspottet. Basierend auf Tagebucheintragungen von Daniela Widmer während ihrer Geiselhaft, veröffentlichten die beiden im August 2013 den Erlebnisbericht: «Und morgen seid ihr tot: 259 Tage als Geiseln der Taliban», der ihre Sicht der Dinge darlegte und zum Bestseller wurde. Von diesem Buch ausgehend, recherchierte der St.Galler Autor Urs Bühler weiter und schrieb ein Drehbuch, das vor Spannung knistert. Unter der Regie von Kultregisseur Michael Steiner entstand an Drehorten in Indien und Südspanien ein Politthriller, der es in sich hat und in dem das Protagonistenpaar Sven Schelker und Morgane Ferru zu Höchstform aufläuft. Michael Sennhauser schreibt auf srf.ch: «Den psychologischen Kern des Films bildet das Paar, das sich gegenseitig stützt, aber auch fetzt, wenn Angst und Verzweiflung zu gross werden. Die spannende Dynamik entsteht aus den unterschiedlichen Arten der beiden, mit ihren Entführern und Wärtern umzugehen. Während Daniela auf Diplomatie setzt, auf das schnelle Lernen der Sprache, scheinen bei David immer wieder Trotz und Wut durch. (…) Dank der konsequent reduzierten Perspektive und des sparsamen, geschickten Einsatzes von kurzen, flashartigen Szenen ist ‹Und morgen seid ihr tot› so stark – etwa dort, wo ein Taliban-Führer David eine Pistole zeigt, auf der deutlich ‹Made in Switzerland› eingraviert ist. Michael Steiner lässt keinen Zweifel daran, wessen Version der Geschichte ihn antreibt. Zugleich aber fächert der Film Motivationen, Ängste und Hoffnungen aller Protagonisten weit auf und überzeugt gerade dadurch erst recht.»

 

Anschliessend Gespräch mit den ehemaligen Geiseln Daniela Widmer und David Och sowie dem Drehbuchautor Urs Bühler.

 

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Anschliessend Gespräch mit den ehemaligen Geiseln Daniela Widmer und David Och sowie dem Drehbuchautor Urs Bühler.
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