Premierenfilm

Copilot

DE/FR/LB 2021, 122 Min., DCP, O/d, ab 12 Jahren
Regie: Anne Zohra Berrached
Darst.: Canan Kir, Roger Azar, Özay Fecht, Jana Julia Roth, Darina Al Joundi, Nicolas Chaoui, Ceci Chuh, Zeynep Ada Kienast, Aziz Dyab, Gina Stiebitz u.a.

Die Deutsch-Türkin Asli studiert 1995 in Hamburg Medizin, als sie den libanesischen Kommilitonen Saeed kennenlernt und sich in ihn verliebt. Die beiden werden ein Paar. Da die Mutter strikt gegen Aslis Beziehung zu einem Araber ist, lassen sich die beiden heimlich von einem Imam trauen. Alles im Leben des jungen Paares scheint nun perfekt. Bald aber beginnt sich Saeed seltsam zu verhalten und hat immer mehr Geheimnisse vor seiner Frau. Doch Asli hält in ihrer Liebe zu ihm; sie bestärkt ihn, der nur auf Wunsch der Familie Zahnmedizin studiert, in der Entscheidung, seinem Herzenswunsch zu folgen und in Hamburg Flugzeugbau zu studieren. Als Saeed ohne weitere Erklärungen für längere Zeit in den Jemen verschwindet und Asli bittet, ihn im Libanon zu treffen, um sie seiner Familie vorzustellen, dann selbst aber nicht auftaucht, hat sie genug. Doch als er einige Monate später plötzlich wieder vor ihrer Tür steht, ist Aslis Liebe stärker als ihre Wut. Dann trifft Saeed eine weitreichende Entscheidung, die nicht nur das Leben seiner Frau verändert, sondern die ganze Welt erschüttert … Der dritte Kinospielfilm der Regisseurin und Drehbuchautorin Anne Zohra Berrached, 1982 in Erfurt als Tochter eines algerischen Kontraktarbeiters und einer deutschen Lehrerin geboren, beruht auf der Biografie des libanesischen Terroristen Ziad Jarrah, von dem hier nicht mehr verraten sei. «Copilot» ist in fünf Kapitel gegliedert und fasziniert mit irritierenden Sprüngen und Wendungen. Als eleganter Mix aus Culture-Clash-Beziehungsdrama und Politthriller wartet er mit einem Ende auf, bei dem einem der Atem stockt. Cornelia Geissler schreibt in der Berliner Zeitung: «Anne Zohra Berrached sammelt in ihrem Film viele Erfahrungen von einer Fremdheit, die nicht überwunden werden kann, weil die Protagonisten nicht in der Lage sind, aufeinander zuzugehen, und weil aufgrund unterschiedlicher Glaubens- und Wertesysteme die Beziehung zwischen Asli und Saeed toxisch ist. Damit schärft der Film den Blick darauf, in privaten Verhältnissen auch das Gesellschaftliche zu erkennen.»

 

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