Premierenfilm

Le Discours

FR/BE 2020, 87 Min., DCP, F/d, ab 12 Jahren
Regie: Laurent Tirard
Darst.: Benjamin Lavernhe, Sara Giraudeau, Julia Piaton, Kyan Khojandi, Guilaine Londez, François Morel, Marilou Aussilloux, Sarah Suco, Christophe Montenez u.a.

Adrien steckt in der Klemme – er sitzt bei einem Familienessen fest. Der Vater gibt die gleiche Anekdote wie immer zum Besten, die Mutter serviert die altbewährte Lammkeule und die Schwester hängt ihrem zukünftigen Ehemann an den Lippen, als wäre dieser ein Genie. Und Adrien wartet. Er wartet darauf, dass Sonia auf seine Textnachricht reagiert und die «Beziehungspause» beendet, die nun schon einen Monat dauert. Aber sie antwortet nicht. Zu allem Überfluss bittet ihn sein nerviger Schwager in spe, bei der Hochzeit eine Rede zu halten – was Adriens Nervosität in Panik umschlagen lässt. Ein traditionelles Familienessen, Sticheleien wegen einer misslungenen Kinderbastelei und ein langweiliges Gespräch über Fussbodenheizungen: Wer hätte in einer solchen Situation nicht das Bedürfnis, sich an einen anderen Ort zu träumen? Wer hat sich nicht schon einmal aus seinen sozialen Pflichten ausgeklinkt und stattdessen fieberhaft auf eine Versöhnungsnachricht gewartet? Und wen hat noch nie die Angst gepackt bei dem Gedanken daran, eine Rede halten zu müssen? Auf Adrien trifft an diesem Abend all dies zu, und es trifft ihn mit Wucht. Und so zögert er nicht, die imaginäre vierte Wand zu durchbrechen und seine Mordgelüste und anderen Gemütszustände direkt mit dem Publikum zu teilen. Regisseur Laurent Tirard («Le Petit Nicolas», «Molière») hat mit «Le Discours» eine originelle Komödie inszeniert, die vor Geistesblitzen und unerwarteten Wendungen sprüht. Sie basiert auf dem gleichnamigen Roman von Fabcaro (Fabrice Caro), einem der populärsten Autoren und Comiczeichner Frankreichs. Grossen Anteil am rasanten Spass hat das grossartige Schauspielensemble, allen voran Benjamin Lavernhe («Antoinette dans les Cévennes») von der Comédie-Française. Oliver Armknecht schreibt auf film-rezensionen.de: «Sein Adrien ist zwar ein ständig umherflitzender Chaot, der einem keinen Moment Ruhe gönnt. Aber er ist sympathisch dabei. Einer, dem man nicht wirklich böse sein kann, selbst wenn er sich gerade unmöglich aufführt. Da ‹Le Discours› zudem visuell schön verspielt ist, die Grenzen zwischen Realität und Fantasie verschwimmen und dabei Selbstgespräche ganz andere Bedeutungen bekommen, ist die Komödie ein echter Geheimtipp.»

 

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