Premierenfilm

Falling

UK/CA/US 2020, 112 Min., DCP, E/d, ab 12 Jahren
Regie: Viggo Mortensen
Darst.: Viggo Mortensen, Lance Henriksen, Terry Chen, Sverrir Guđnason, Hannah Gross, Bracken Burns, Laura Linney, Gabby Velis, David Cronenberg u.a.

Seit er denken kann, kennt John nur einen von Wut zerfressenen Vater. Auch im Alter macht der herrische Patriarch und Rassist Willis, der noch immer auf seiner abgelegenen Farm im konservativen Mittleren Westen wohnt, keinen Hehl daraus, dass er den Lebensstil seines offen homosexuell lebenden Sohnes zutiefst verabscheut. Als Willis erste Anzeichen einer Demenz zeigt, nimmt ihn John trotz der schmerzhaften Erinnerungen an die gemeinsame Vergangenheit in seinem Haus im liberalen Kalifornien auf. Während die Spannungen innerhalb der Familie wachsen, müssen sich Vater und Sohn jenen Ereignissen aus ihrer Vergangenheit stellen, die einst zu einer gegenseitigen Entfremdung führten. John trägt nun die Verantwortung für jenen Mann, der ihn im Leben am meisten verletzt hat … Die Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW) lobt: «Das Regiedebüt des Schauspielers Viggo Mortensen (‹Captain Fantastic›, ‹Green Book›), der hier auch eine der Hauptrollen übernimmt, überzeugt durch seine beeindruckende Atmosphäre, die er zwischen der Figur des Vaters und der des Sohnes kreiert. In einem Kreislauf von Kälte, Härte, Enttäuschung und Ablehnung versucht John immer wieder, auf seinen verbitterten Vater zuzugehen. Das alles steigert sich bis zu einer emotionalen Auseinandersetzung, die alles auf den Tisch bringt, was an aufgestauten Gefühlen vorhanden ist. Viggo Mortensen gelingt nicht nur eine einfühlsame Schauspiel- und Szenenführung als Regisseur, sondern auch eine nuancierte und feinfühlige Darstellung des homosexuellen Sohnes, der sich von seinem Vater stets missverstanden und ignoriert fühlt. Und Lance Henriksen spielt die Gefühlskälte des Vaters, der sich verzweifelt an das klammert, was er kennt, beeindruckend aus. Die wiederholt eingestreuten Erinnerungen sind aus subjektiver Sicht aller Beteiligter erzählt, dabei kommt man den Figuren nahe und wird ein Teil der komplexen Familiengeschichte, in der vieles ungesagt bleibt. Eine fein beobachtende Kamera, eine stimmungsvolle Lichtsetzung und ein passend emotionaler Score, komponiert von Mortensen selbst, sorgen für ein bewegendes Drama, das mit grosser Ruhe und einem genauen Gespür für das menschliche Verhalten seine Geschichte erzählt.»

 

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