Premierenfilm

Les 2 Alfred

FR 2020, 92 min, DCP, F/d, ab 12 Jahren
Regie: Bruno Podalydès
Darst.: Denis Podalydès, Sandrine Kiberlain, Bruno Podalydès, Yann Frisch, Luàna Bajrami, Leslie Menu, Michel Vuillermoz, Isabelle Candelier, Vanessa Paradis u.a.

«Keine Kinder!» Die Firmenpolitik des hippen Start-up-Unternehmens «The Box» wird Alexandre gleich beim Bewerbungsgespräch unmissverständlich klar gemacht – schliesslich soll er ständig verfügbar sein. Diese «24/7»-Philosophie kann Alexandre nicht erfüllen, da er sich um seine beiden Kinder kümmern muss, während seine Frau als U-Boot-Matrosin für mehrere Wochen auf Tauchstation ist. Sie hat ihrem seit Längerem arbeitslosen Mann ein Ultimatum gestellt: Er soll eine Arbeit finden und beweisen, dass er sich um den Nachwuchs kümmern kann. Glücklicherweise begegnet Alexandre dem Lebenskünstler Arcimboldo. Mit dessen Hilfe sowie piepsenden digitalen Gadgets versucht er sich im Windschatten seiner aufgekratzten Chefin Séverine in einem Universum zu behaupten, das ihm weitgehend fremd ist. Aber die grösste Herausforderung ist, seine Kinder zu verbergen. Die köstliche Komödie von Denis und Bruno Podalydès nimmt mit liebevollem Charme und satirischem Blick die digitalisierte Arbeitswelt und deren absurde Auswüchse aufs Korn. In seinem so heiteren wie hellsichtigen Humor erinnert der Film mitunter an «Playtime» von Jacques Tati. Erneut entpuppt sich die vermeintlich hilfreiche Technologie einer ultravernetzten Gesellschaft als störungsanfällig. «Les 2 Alfred» führt mit unwiderstehlicher Leichtigkeit vor, wie moderne Unternehmen Angestellte zu Geiseln digitaler Gadgets machen und sie zur Selbstausbeutung zwingen, während sie sie mit infantilen Firmenanlässen bei Laune zu halten versuchen. Der Filmtitel bezieht sich übrigens auf ein analoges Spielzeug: Zwei Plüschaffen sind das unverzichtbare Kuschelobjekt des kleinen Sohns von Alexandre. Für diesen sind sie ebenso wichtig wie die digitalen Begleiter für die Grossen. Im Programm des Zurich Film Festivals war zu lesen: «Regisseur Bruno Podalydès inszeniert mit leichter Hand eine Comédie humaine über die virtuelle Welt, die reale Begegnungen nie ersetzen kann, und mokiert sich mit Augenzwinkern über die Familienfeindlichkeit der heutigen Arbeitswelt. Charmant und am Puls der Zeit.»

 

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