Stephen Frears – Meister aller Disziplinen

Dangerous Liaisons

US/UK 1988, 119 min, 35 mm, E/d-f, ab 16 Jahren
Regie: Stephen Frears
Darst.: Glenn Close, John Malkovich, Michelle Pfeiffer, Uma Thurman, Keanu Reeves, Swoosie Kurtz, Mildred Natwick, Peter Capaldi, Joe Sheridan u.a.

Frankreich gegen Ende des Ancien Régime. Die Marquise de Merteuil sinnt auf Rache. Ihr aktueller Geliebter hat sie verlassen, weil er die blutjunge Klosterschülerin Cécile de Volanges zu ehelichen gedenkt. Um ihm die jungfräuliche Braut zu vergellen, bittet sie ihren verflossenen Liebhaber, den eitlen Vicomte de Valmont, diese zu verführen und zu entehren. Eine nahezu beleidigend einfache Aufgabe für den durchtriebenen Libertin, der sich selbst gerade ein herausfordernderes Opfer auserkoren hat: Er will die Liebe der überaus tugendhaften, frisch verheirateten Madame de Tourvel gewinnen. Sollte ihm das gelingen, verspricht ihm die Marquise als Belohnung eine letzte gemeinsame Liebesnacht. Als der Vicomte aber selbst für seine Eroberung zu fallen droht, weckt er die Eifersucht seiner alten Freundin, die nun alles daransetzt, nicht nur Cécile zu zerstören, sondern auch die aufkeimende Liebe zwischen Valmont und Madame de Tourvel. Basierend auf dem Bühnenerfolg von Christopher Hamptons «Les Liaisons Dangereuses» schuf Stephen Frears eine brillante Leinwandadaption des skandalumwitterten, berühmten Briefromans von Choderlos de Laclos, der lange Zeit als unverfilmbar galt. Mit herausragenden Darstellern – allen voran Glenn Close als intriganter Marquise und John Malkovich als herrlich obszönem Valmont –, prachtvoller Ausstattung und vor Bosheit funkelnden Dialogen gelang ihm mit seinem Hollywood-Debüt eine raffiniert-maliziöse Satire, die die Verderbtheit und die frivolen Ränkespielchen einer dekadenten Adelsgesellschaft entlarvt. Ein opulentes Fest für Augen und Ohren, das für sieben Oscars nominiert wurde und drei davon – für Szenenbild, Kostüm und Drehbuchadaptation – auch holte. «Um ein teuflisch verschlagenes Paar, um Kabale und wenig Liebe, um Rankünen und den Zerfall des aristokratischen Standes, seine Enttarnung als Blendwerk, am Vorabend der Französischen Revolution drehen sich die ‹Dangerous Liasons›. Ein grausamer Ball der falschen Gefühle», schreibt Michael Lang in der SonntagsZeitung. Annette Meyhöfer lobt im Spiegel: «Frears inszeniert vollendetes Rokoko, Berechnung und Empfindung; meisterhaft!»

 

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