Premierenfilm

Von Fischen und Menschen

CH 2020, 87 min, DCP, Dialekt, ab 14 Jahren
Regie: Stefanie Klemm
Darst.: Sarah Spale, Matthias Britschgi, Sarah Hostettler, Julian Koechlin, Lia Wagner, Michael Neuenschwander, Jeannine Hirzel, Lukas Kubik, Lisanne Hirzel u.a.

Die alleinerziehende Judith betreibt in einem abgelegenen Tal im Jura eine kleine Forellenzucht. Bei der harten Arbeit steht ihr seit Kurzem mit Gabriel ein Gehilfe bei, der zupacken kann und der auch einen Draht zu Judiths kleiner Tochter Milla hat. Zwischen den dreien wächst ein vertrauensvolles Verhältnis, bis Gabriels Bruder auftaucht. Der drogenabhängige David steckt wieder einmal in Schwierigkeiten und braucht dringend Geld. Gabriel fürchtet, dass sein Leben, das er eben erst in den Griff bekommen hat, erneut aus dem Lot gerät. Als Zuschauerin und Zuschauer ahnt man, dass die Brudergeschichte mit der kurzen, dramatischen Szene an der Tankstelle zusammenhängt, mit der «Von Fischen und Menschen» begonnen hat. Die Regisseurin Stefanie Klemm verrät uns auch bald, was es mit dieser schicksalshaften Szene auf sich hat … Auch wenn die stimmungsvollen Jura-Aufnahmen des polnischen Kameramanns Kacper Czubak, die teilweise angespannte Atmosphäre und die Hauptdarstellerin Sarah Spale mitunter an die beliebte Krimiserie «Wilder» erinnern, hat die Regisseurin keinen Krimi im Sinn. Mit raffinierten Zeitsprüngen inszeniert sie vielmehr ein psychologisches Drama, das davon handelt, wie man mit einem schwerwiegenden Ereignis umgeht und weiterlebt. Im Zentrum stehen zwei unterschiedliche Menschen und ihre inneren Konflikte: Judith und Gabriel suchen in ihrer Verzweiflung und Wut einen Halt, den sie im Gegenüber zu finden hoffen. Die Stärke des Dramas «Von Fischen und Menschen» liegt denn auch darin, wie intensiv Sarah Spale und Matthias Britschgi dieses emotionale Aufeinandertreffen vermitteln. Die Berner Regisseurin wurde für ihr Spielfilmdebüt an den Solothurner Filmtagen mit dem «Opera Prima» ausgezeichnet. Madeleine Hirsiger schreibt auf arttv.ch: «Es ist ein subtiles und spannendes Drama, das Regisseurin und Drehbuchautorin Stefanie Klemm mit ihrem ersten abendfüllenden Film auf die grosse Leinwand bringt. Ein starkes, stilles Stück Kino.»

 

An der Vorstellung am 15. Juni ist die Regisseurin Stefanie Klemm und der Filmkomponist Marcel Vaid im Kinok zu Gast.

 

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