Premierenfilm

I Am Greta

SE 2020, 98 min, DCP, O/d-f, ab 12 Jahren
Regie: Nathan Grossman
Mitw.: Greta Thunberg, Svante Thunberg, Malena Emman, Boris Herrmann, Emmanuel Macron, António Guterres, Arnold Schwarzenegger u.a.

Im Sommer 2018 setzt sich die damals 15-jährige Greta Thunberg vor das schwedische Parlament mit einer handgeschriebenen Tafel: «Skolstrejk för klimatet». Immer freitags schwänzt sie fortan die Schule – ein stiller Protest gegen den Klimawandel und ein Aufschrei für die Umsetzung der 2015 an der Pariser Klimakonferenz von 195 Staaten beschlossenen Klimaschutzmassnahmen. Erste Passanten nehmen Thunberg wahr, einige gesellen sich zu ihr. Bereits im Dezember 2018 bei der UN-Klimakonferenz in Katowice ist Greta so bekannt, dass sie den Delegierten ins Gewissen reden kann – aus ihrer Einzelaktion ist eine globale Bewegung geworden. An «Fridays for Future» streiken fortan Schülerinnen und Schüler auf allen Kontinenten, und Greta wird zur Aktivistin, hofiert von Politikern. Der junge schwedische Kameramann und Dokumentarfilmer Nathan Grossman begleitete Thunberg während über einem Jahr, reiste mit ihr auch auf der Yacht, mit der sie vor Jahresfrist den Atlantik überquerte. «I Am Greta», der vor Monatsfrist seine Weltpremiere im Wettbewerb des Filmfestivals Venedig feierte, vermittelt hautnah den kometenhaften Aufstieg eines schüchternen Mädchens mit Asperger-Syndrom zum globalen Popstar. Rüdiger Suchsland schreibt auf artechock.de: «Eine Ambivalenz durchzieht diesen guten, sehr interessanten Dokumentarfilm: Einerseits lernt man hier eine Greta kennen, die man bisher nicht kannte: Ein fröhliches Mädchen von gerade 15 Jahren, das seine Hunde liebt, das in freien Minuten gern tanzt, das viel lacht und ausgelassen sein kann und auch der medialen Präsenz und der öffentlichen Greta gegenüber ironische Distanz wahrt. Die andere Seite ist die des Medienbewusstseins und der medialen Inszenierung. Denn auch wenn die zuerst beschriebene Seite authentisch sein mag, so sind diese ‹privaten› Momente eben nicht privat, sondern immer von einer Kamera begleitet, von Greta und ihren Eltern für die globale Öffentlichkeit freigegeben (…) – und bestimmt nicht zufällig. So lernen wir in diesem Film, wie intelligent Greta ist, wie wach und selbstbewusst. Sie selbst beschreibt ihre Auftritte in der UNO und anderen Orten schnell als Rollenspiel (…). Sie durchschaut die Mechanismen der Öffentlichkeit. Und das offenbar von Anfang an. Denn Mikrofon und Kamera waren schon an den ersten Tagen dabei.»

 

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