Wanderer zwischen den Welten: Wim Wenders

Pina

DE/FR/UK/US 2011, 103 min, DCP, 3-D, O/d, ohne Altersbeschränkung
Regie: Wim Wenders
Mitw.: Regina Advento, Malou Airaudo, Ruth Amarante, Jorge Puerta, Rainer Behr, Andrey Berezin, Damiano Ottavio Bigi, Bénédicte Billet, Dominique Mercy, Pina Bausch u.a.

Mit «Pina» setzte Wim Wenders der Choreografin Pina Bausch und der Wuppertaler Tanzkompanie ein filmisches Denkmal. Der Regisseur und die Choreografin lernten sich 1985 in Venedig anlässlich einer Aufführung von «Café Müller» kennen und blieben sich seitdem freundschaftlich verbunden. Er sei von der Aufführung wie vom Donner gerührt gewesen, erzählte Wim Wenders in einem Interview, worauf die Idee zu einem gemeinsamen Projekt entstanden sei. Doch es dauerte mehr als zwanzig Jahre, bis er ein adäquates Mittel gefunden hatte, Pina Bauschs einzigartige Kunst aus Bewegung, Gestik, Sprache und Musik im Raum adäquat umzusetzen. Es war der Konzertfilm der irischen Rockband «U2 in 3D», der ihn 2007 auf die Idee brachte, das 3-D-Verfahren anzuwenden und damit das Publikum auf die Bühne, mitten in den Aktionsraum der Tänzerinnen und Tänzer zu holen. Doch dann starb Pina Bausch überraschend im Juni 2009, kurz vor den ersten Probeaufnahmen. Nach einer Phase der Trauer konzipierte Wenders den Film neu; aus dem gemeinsamen Projekt wurde eine filmische Hommage an Pina Bausch. Zu sehen sind die legendären Stücke «Le Sacre du Printemps», «Vollmond», «Café Müller» und «Kontakthof», dazu Bilder und Tondokumente aus Pina Bauschs Leben sowie mit der 3-D-Kamera in und um Wuppertal neu gedrehte, getanzte Erinnerungen der einzelnen Ensemblemitglieder an ihre Mentorin. Anke Sterneborg schreibt in epd Film: «Mehr als im Theater hat man das Gefühl, den Tänzern auch beim Spielen zuzuschauen, in den Bann ihrer Präsenz gezogen zu werden. Doch seine volle Wirkung kann der 3-D-Effekt erst draussen entfalten, in riesigen, von schweren, schwarzen Eisenträgern rhythmisierten Fabrikhallen, in weich geschwungenen Gartenlandschaften oder unter der Schwebebahn im Luftraum von Wuppertal. Angesichts der unendlichen Tiefe der spektakulären Räume, die sich da eröffnen, kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus, Räume, die sich mit den Tänzern auch die Kamera erobert, und man spürt, wie sie gemeinsam ins Freie, in die Tiefe, in die Weite drängen, und sich befreien von den Begrenzungen der Bühne und der zweidimensionalen Leinwand.»

 

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