Premierenfilm

Schwesterlein

CH/DE 2020, 99 min, DCP, D, ab 12 Jahren
Regie: Stéphanie Chuat, Véronique Reymond
Darst.: Nina Hoss, Lars Eidinger, Marthe Keller, Jens Albinus, Thomas Ostermeier, Linne-Lu Lungershausen, Noah Tscharland, Urs Jucker, Isabelle Caillat u.a.

Der Theaterschauspieler Sven ist an einer schweren Leukämie erkrankt. Seine Zwillingsschwester Lisa, eine Theaterautorin, spendet Knochenmark und würde alles für ihren geliebten Bruder tun, mit dem sie eine symbiotische Beziehung verbindet. Als sich Sven besser fühlt, macht er sich Hoffnungen, an der Schaubühne wieder den Hamlet zu spielen, eine Rolle, für die er vor seiner Erkrankung euphorisch gefeiert wurde. Lisa nimmt ihn zu sich in die Westschweiz, wo sie mit ihrer Familie lebt. Diese ist wenig begeistert, als Lisa wieder nach Berlin ziehen will, wo sie sich besser um Sven kümmern könnte. Doch Lisa braucht ihren Bruder ebenso sehr wie Sven seine Schwester. Den Westschweizer Regisseurinnen Stéphanie Chuat und Véronique Reymond («Les Dames») ist ein Besetzungscoup gelungen: Mit Nina Hoss und Lars Eidinger konnten sie zwei der herausragenden Schauspieler im deutschsprachigen Raum für die Rollen der Geschwister engagieren, die mit einem zutiefst bewegenden, innig-intensiven Spiel begeistern. Ein weiterer Trumpf ist das feinsinnige Drehbuch mit seiner Referenz ans Theater. «Schwesterlein» zählte zu den Höhepunkten der diesjährigen Berlinale, wo das Schweizer Drama seine Premiere feierte. Andreas Kilb schreibt in der FAZ: «Ein Kammerspiel über die Dinge des Lebens, aber eines, das diesen Dingen so nahe kommt, wie ihnen das Kino überhaupt nur nahe kommen kann.» Beatrice Behn hält auf kinozeit.de fest, das Ensemble trage «Schwesterlein» «leise, aber stetig ganz hinauf auf den schauspielerischen Olymp und lässt diesen Film zu einem solch eindringlichen Werk wachsen, dass man erschöpft, aber mit grösstem Respekt aus ihm herauskommen wird». Und Andreas Scheiner lobt in der NZZ: «‹Schwesterlein› ist einnehmend, heftig, eine ungeschönt erzählte Krankengeschichte. Vor allem aber ist das ein Schauspielerfilm (…); einer aber auch über das Schauspielerwesen, über die Frage, wie viel Besessenheit es braucht in dem Beruf.»

 

Die Premiere am 3. September findet in Anwesenheit der Regisseurinnen Stéphanie Chuat und Véronique Reymond statt. Das Gespräch führt die Filmwissenschaftlerin Sabine Girsberger.

 

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