Amazing Grace

To Catch a Thief

USA 1955, 106 min, 35 mm, E/d-f, ab 6 Jahren
Regie: Alfred Hitchcock
Darst.: Cary Grant, Grace Kelly, Jessie Royce Landis, John Williams, Charles Vanel, Brigitte Auber, Jean Martinelli, Georgette Anys u.a.

Der frühere amerikanische Meisterdieb John Robie, genannt «die Katze», hat sich an der Riviera zur Ruhe gesetzt. Als er erneut in Verdacht gerät, weil ein «Kollege» seine Methoden kopiert, muss er notgedrungen nochmals auf die Dächer steigen, um seine Unschuld zu beweisen. Hughson, ein zwielichtiger Versicherungsagent, hilft ihm dabei – und schon bald macht Robie die Bekanntschaft der schönen Millionenerbin Frances Stevens, die von seiner kriminellen Vergangenheit fasziniert ist und ihm eindeutige Avancen macht. Wie immer bei Hitchcock geht die sexuelle Initiative in Umkehrung der üblichen Geschlechterrollen von der Frau aus. Der Regisseur setzt eines seiner Lieblingsthemen, die äusserlich kühle, aber leidenschaftliche und sexuell aktive Frau, gleich bei Robies und Frances’ erster Begegnung pointiert in Szene: Als er sie zum Hotelzimmer begleitet und sich die beiden verabschieden, dreht sie sich überraschend um und küsst den erstaunten Robie auf den Mund, bevor sie im Zimmer verschwindet. Lars Penning meint in seinem Essay im «Alfred Hitchcock»-Band des Bertz-Verlags: «Wenn ‹Marnie›, wie Hitchcock erklärte, ein Film über fetischistische Liebe ist (ein Mann will mit einer Diebin schlafen, weil sie Diebin ist), erweist sich ‹To Catch a Thief› als das Gegenstück aus der Sicht einer Frau: Frances Stevens will, dass Robie ihr die Jungfräulichkeit raubt, weil sie ihn für einen Dieb hält.» Die Bilder und Dialoge von «To Catch a Thief» sind voller erotischer Anspielungen und Zweideutigkeiten; Hitchcock hat alles ausgereizt, was möglich war, und die Zensur schadlos überstanden. In diesem Film zeigt sich wohl am besten, was Hitchcock an Grace Kelly so gefiel: die Eleganz, mit der die unnahbare High-Society-Schönheit vollendete Manieren mit einem Hauch Verruchtheit paart. Der Variety Movie Guide lobte: «Das spritzig-witzige und gleichsam spannende Katz-und-Maus-Spiel versprüht dank Hitchcocks Experimentierfreude einen unwiderstehlichen Charme und lebt, neben den beiden Stars, von unzähligen Bildideen und unzweideutigen Anspielungen. Obschon der rote Faden des Suspense hineingewoben ist, hat Hitchcock dieses Krimistück nicht auf den Nervenkitzel, sondern aufs Leichthändig-Komödiantische hin angelegt.»

 

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