Openair in der Lokremise: Top Secret

Arabesque

US 1966, 105 min, Digital HD, E/d
Regie: Stanley Donen
Darst.: Gregory Peck, Sophia Loren, Alan Badel, Kieron Moore, Carl Duering, John Merivale, Duncan Lamont, George Coulouris, Ernest Clarke, Harold Kasket u.a.

Professor David Pollock lehrt alte Sprachen an der Universität Oxford. Eines Tages erhält er Besuch von Hassan Jena, dem Premierminister eines arabischen Landes, der den Professor bittet, eine Botschaft in alt-hethitischer Keilschrift zu übersetzen, weil er vermutet, dass das Schriftstück Einzelheiten zu einem Mordkomplott gegen ihn enthält. Die Schriftzeichen befinden sich in der Londoner Villa des Ölmagnaten Beshraavi; dort soll der Sprachwissenschaftler an deren Entschlüsselung arbeiten. Schnell muss Pollock feststellen, dass er zwischen die Fronten einer Agentenfehde geraten ist, in der auch die schöne und geheimnisvolle Yasmin Azir kräftig mitmischt. Mit dem Traumpaar Gregory Peck und Sophia Loren glamourös besetzt und von Henry Mancinis exquisitem Soundtrack begleitet, ist Stanley Donen eine einfallsreiche, elegante und schwungvolle Agentenkomödie gelungen. Die Darsteller agieren mit spürbarem Vergnügen; selten hat man Gregory Peck so locker und Sophia Loren so glanzvoll in Szene gesetzt gesehen. Die italienische Diva wurde in Kreationen von Christan Dior eingekleidet, die die Produktionsfirma ein Vermögen kosteten. Die raffinierte Mischung aus Thriller und Komödie, der Donen parodistische Glanzlichter aufsetzt, treibt ein intelligentes Spiel mit den Erwartungen der Zuschauer. Unübersehbar huldigt der grosse Hitchcock-Verehrer Donen dem Master of Suspense, indem auch er einen Unschuldigen zum Gejagten macht wie sein Vorbild in «North by Northwest». Sebastian Schubert schreibt im Kinotagebuch: «‹Arabesque›, Stanley Donens comichaft-politische Intrige und romantisch-abenteuerlicher clash of civilizations, ist ein noch verzwickteres, noch formverliebteres Werk als sein Vorgänger ‹Charade›: ein bravouröses Spiel mit verschobenen Perspektiven, eine Art filmischer LSD-Rausch. Das Auge der Kamera blickt ständig durch gläserne Tischplatten oder glitzernde Aquarien, durch reflektierende Scheiben oder in verzerrende Spiegel. Die Handlung ist, vorsichtig gesagt, labyrinthisch, und unterwegs haben die Drehbuchautoren vor lauter fröhlicher Überspanntheit ganz offensichtlich den einen oder anderen Faden verloren – aber egal: Der übersprudelnde visuelle Ideenreichtum macht aus ‹Arabesque› einen amüsanten Höhepunkt im Schaffen eines der grossen Stilisten der Kinogeschichte.»

 

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