Openair in der Lokremise: Top Secret

The Tailor of Panama

US/IE 2001, 109 min, Digital HD, E/d
Regie: John Boorman
Darst.: Pierce Brosnan, Geoffrey Rush, Jamie Lee Curtis, Leonor Varela, Brendan Gleeson, Catherine McCormack, Harold Pinter, Mark Margolis, Daniel Radcliffe u.a.

«Dieser Film wird meinem Buch vollends gerecht», sagte John le Carré über diese Verfilmung seines Romans, da er zuvor selten mit den Adaptionen seiner Spionagegeschichten zufrieden war. Für «The Tailor of Panama» hatte der britische Erfolgsautor ein eigenes Drehbuch vorgelegt, in dem der britische Geheimdienstler Andrew Osnard nach Panama strafversetzt wird. Dass es im Land nach dem Ende des Noriega-Regimes eher ruhig zu und her geht, will der MI6-Agent nicht wahrhaben, der sich mit spektakulären Enthüllungen rehabilitieren möchte. Er setzt den britischen Schneider Harry Pendel unter Druck, der hochrangige Kunden aus Wirtschaft und Politik hat. Pendel soll für ihn Augen und Ohren offen halten. Da der Schneider das Geld braucht, aber partout nichts Aufregendes zu hören bekommt, denkt er sich ein paar vage Gerüchte aus und erfindet eine Oppositionsbewegung. Osnard bauscht die Geschichten des Schneiders gegenüber seinen Vorgesetzten zusätzlich auf, was eine gefährliche Dynamik entwickelt. Der britische Regisseur John Boorman («Excalibur», «Hope and Glory») inszeniert die kammerspielartige Spionagefarce mit satirischem Witz und feiner Ironie. Pierce Brosnan spielte die Rolle des geltungssüchtigen Andrew Osnard zwischen zwei Engagements als James Bond. Brosnan habe sich lange überlegt, ob der Film durch seine Besetzung nicht falsche Erwartungen wecke, erzählte John Boorman in einem Interview: «Wir hatten dann aber grosses Vergnügen daran, den Bond-Mythos auf den Kopf zu stellen.» Den verzweifelten Schneider verkörpert Geoffrey Rush, während Jamie Lee Curtis als Pendels Ehefrau am Ende unerwartet eine zentrale Rolle einnimmt. Der spätere Harry Potter, Daniel Radcliffe, ist hier als Pendels Sohn in einer seiner frühen Rollen zu sehen. Das Lexikon des Internationalen Films schreibt, John Boorman gelinge im zugleich als weltpolitische Farce und intimes Drama angelegten Film «ein delikater Balanceakt zwischen scharfer Satire und leiser Anteilnahme, der von hervorragenden Darstellern geprägt ist.»

 

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