Premierenfilm

Weit. Die Geschichte von einem Weg um die Welt

DE 2017, 127 min, DCP, O/d
Regie: Gwendolin Weisser, Patrick Allgaier

Die 20-jährige Gwen Weisser aus Freiburg im Breisgau lernte Anfang 2012 nach ihrem Mittelschulabschluss in einer Jugendfilmgruppe den neun Jahre älteren Kameramann Patrick Allgaier kennen. Die beiden verliebten sich und wurden ein Paar. Im Jahr darauf, im März 2013, machten sie sich auf zu einem unglaublichen Abenteuer: Per Autostopp, zu Fuss, selten mit dem Zug oder mit dem Schiff, aber nie mit dem Flugzeug, wollten sie die Welt von Westen nach Osten umrunden und dabei ihre Reise, wo immer möglich, filmisch dokumentieren. Ihr Trip führte sie von Deutschland nach Österreich, danach durch den Balkan nach Russland. Von dort ging es weiter durch die meisten der asiatischen Ex-Sowjetrepubliken, wobei ihnen zugute kam, dass Gwen Weisser leidlich gut Russisch spricht. Anschliessend folgte mit dem Trip durch Iran und Pakistan der wohl spektakulärste Teil des 96’707 Kilometer langen Weges. Dass sie in Pakistan, einem gefährlichen und weit herum nur mit Terrorismus in Verbindung gebrachten Land, die hilfsbereitesten Menschen kennengelernt haben, gehört zu den beglückendsten Momenten in diesem durch Crowdfunding finanzierten Film, der – trotz zwei Stunden Dauer – clever montiert und äusserst spannend erzählt ist. Dazu kommt, dass das Paar nach drei Jahren und 110 Tagen im Frühsommer 2016 in Begleitung seines einjährigen Sohnes wieder zu Hause eintrifft. Gwen war auf der Reise schwanger geworden und hatte das Kind in Sibirien zur Welt gebracht; nach einigen Wochen Pause reiste man weiter. «‹Was am Ende bleibt, ist die Erfahrung. Die Erfahrung, dass es sich lohnt zu vertrauen.› Das ist das Schlusswort im Film. Vor allem diese Botschaft bleibt (…). Man könne sich das Vertrauen in diese Art zu reisen antrainieren, sagt Allgaier, aber letztlich sei es Typ-Sache. Man muss die Fremdheit aushalten, Einsamkeit. Fünf Stunden warten auf das nächste Auto, das die Wüstenpiste entlangfährt. ‹Wir lieben die Freiheit, aber sie kostet Kraft.› Das ist eine der kleinen Lebensweisheiten, die sich die beiden auf der Reise erarbeitet haben. (…) ‹Viele Menschen trauen sich nicht, ihre Träume zu verwirklichen›, sagt Patrick Allgaier. (…) Unterwegs hat Gwen Weisser ‹Traumfänger› gebastelt, kleine, indianisch inspirierte Kultobjekte, um die Reisekasse aufzubessern. Nun sind sie beide für das Publikum zu lebenden Traumfängern geworden.» Josef Keinberger, Tages-Anzeiger

 

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