Premierenfilm

Polder

CH/DE 2015, 90 min, DCP, D
Regie: Samuel Schwarz, Julian M. Grünthal
Darst.: Christoph Bach, Nikolai Bosshardt, Arnold Bucher, Nina Fog, Philippe Graber, Julian M. Grünthal, Friederike Kempter, Pascal Roelofse u.a.

Das Unternehmen Neuroo-X steht für Games, die die Grenze zwischen Wirklichkeit und Realität aufheben. Ein neues Gadget, das geheimnisumwitterte «Rote Buch», bietet das ultimative Spielerlebnis. Dabei werden geheimste Sehnsüchte der Gamer von der Engine gescannt und in phantastische Adventures verwandelt. Marcus, der Chief Development Manager von Neuroo-X, stirbt kurz vor der Fertigstellung des «Roten Buchs». Seine japanische Geliebte Ryuko findet heraus, dass bei der Testreihe des Spiels in China Furchtbares geschehen ist – und je tiefer sie in das Geheimnis von Neuroo-X abtaucht, umso mehr verliert auch sie den Bezug zur Realität. Sie vernachlässigt ihren Sohn Walter, der sich in das Game einloggt und in der digitalen Parallelwelt verschwindet. Eigentlich versteht man unter einem Polder ein von einem Deich geschütztes Landstück unter dem Wasserspiegel des angrenzenden Gewässers. Gemäss John Clutes Fantasy-Enzyklopädie ist ein Polder aber auch eine Enklave verdichteter Wirklichkeit, die durch magische Grenzen von der sie umgebenden Wirklichkeit getrennt ist – und auf diese Definition beziehen sich Samuel Schwarz und Julian M. Grünthal. Die beiden Regisseure, die 2012 mit ihrem ambitionierten Züri-Fäscht-Drama «Mary & Johnny» bekannt wurden, versuchen mit ihrem neuen Film, hervorgegangen aus einem Theaterstück und einem Game, in jeder Hinsicht Grenzen zu sprengen. «Gefangen im Game waren schon die Helden von ‹Tron›. Und die platonische Vorstellung, dass unsere Realität eine Simulation sein könnte, hat ‹The Matrix› popularisiert. Längst haben unzählige Filme versucht, diesen Grenzbereich zwischen Fiktion und Realität fassbar zu machen – im Prinzip ist jede Geistergeschichte seit Beginn der Menschheit zwischen Welten angesiedelt. (…) Die Ästhetik des Films und der Gamewelt trägt dem allgemeinen Retro-Trend Rechnung. Das hilft nicht nur beim Erzeugen von Vertrautheit mit Aspekten dieser Welten, sondern nimmt dem Ganzen auch noch seinen Science-Fiction-Charakter. Zwischen Japan-Chic und augenzwinkernder Swissness ist so nicht nur ausstatterisch eine riesige Spielwiese entstanden.» Michael Sennhauser, srf.ch

 

Mehr als ein Kinobesuch: Wenn Sie möchten, können Sie sich eine halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn auf einen magischen Spaziergang begeben, auf dem Sie bereits ins Polder-Universum eintauchen. Die dazu nötige App gibt es gratis zum Downloaden. Am besten schon vor dem Kinobesuch installieren, bequeme Schuhe anziehen und Kopfhörer nicht vergessen! Become part of the game … 

 

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