Openair in der Lokremise: Blond!

The Talented Mr. Ripley

US 1999, 139 Min., DCP, O/d, ab 12 Jahren
Regie: Anthony Minghella
Darst.: Matt Damon, Gwyneth Paltrow, Jude Law, Cate Blanchett, Philip Seymour Hoffman, Jack Davenport, James Rebhorn, Sergio Rubini, Philip Baker Hall u.a.

Die High Society, das ist der Traum des Arbeiterkindes Tom Ripley. Eine Möglichkeit tut sich auf, als ihn ein reicher Reeder nach Italien schickt, um seinen Sohn Dickie zurück nach Amerika zu holen. Doch Dickie denkt nicht daran, nach Hause zurückzukehren. Lieber testet er seinen Marktwert bei italienischen Dorfschönheiten, segelt mit Freundin Marge die Küste entlang oder schlägt sich in Jazzclubs die Nächte um die Ohren. Dickie führt Tom ins Dolcefarniente ein. Doch als er ihm die Freundschaft aufkündigt, will Tom das neue Leben nicht aufgeben. 1955 schuf Patricia Highsmith die Figur von Tom Ripley und stellte damit das Genre auf den Kopf: Nicht ein Detektiv war der Held ihres Krimis, sondern ein Verbrecher. The Talented Mr. Ripley wurde ihr erfolgreichster Roman. Sie selbst mochte diesen virtuosen, amoralischen Verbrecher, dessen latente Homosexualität ihre eigene reflektierte, so sehr, dass sie ihm vier weitere Romane widmete. Highsmiths Erstling wurde mehrfach verfilmt: In René Cléments «Plein soleil» mit Alain Delon wird Ripley aus berechnendem Kalkül zum Mörder. In Anthony Minghellas Version hingegen ist Ripley ein Getriebener: Er raubt die Identität eines anderen, weil er es nicht erträgt, der zu sein, der er ist, und tötet den, den er am meisten liebt. Minghellas exquisite Adaption ist atmosphärisches, elegantes Erzählkino, souverän inszeniert, bestechend fotografiert, hervorragend gespielt und voller erlesener Details. San Remo, Rom, Venedig und Neapel sind die mondänen Schauplätze, wo sich in eleganten Villen, Cafés, Nachtlokalen, Palazzi und Luxusjachten Erotik, Intrigen, Sex und Crime abspielen. Nataly Bleuel schreibt auf spiegel.de: «Die Kamera taucht die italienischen Landschaften mit Filtern und Weichzeichnern in die zauberhaftesten Stimmungen, und auch die Ausstattung transportiert den Geist der Fünfziger: Gwyneth Paltrow verströmt in ihren züchtigen Kleidern Grace-Kelly-Charme. Auch die anderen Schauspieler treffen den Ton. Überwältigend aber spielt Matt Damon den Tom. (…) Wer heute einen rundum schönen Film machen will, sollte sich an Anthony Minghella halten – er und seine Crew sind die Dramaturgen von Schwingung, Stimmung, Schatten und Licht.»

 

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