Catherine Deneuve – Grande Dame des europäischen Kinos

Potiche

FR 2010, 103 Min., DCP, F/d, ab 12 Jahren
Regie: François Ozon
Darst.: Catherine Deneuve, Gérard Depardieu, Fabrice Luchini, Karin Viard, Judith Godrèche, Jérémie Renier, Sergi López, Évelyne Dandry, Bruno Lochet, Élodie Frégé u.a.

Suzanne, Gattin des Regenschirmfabrikanten Pujol, führt das Leben einer Ehefrau aus dem französischen Grossbürgertum. Frühmorgens joggt sie mit Lockenwicklern und schickem, rotem Trainingsanzug durch den sommerlichen Wald, um danach einige Gedichte zu schreiben und sich um den Haushalt zu kümmern. Ihr Mann, ein untreuer Despot, beutet währenddessen nach Kräften seine Angestellten aus. Als es in der Fabrik zu einem Streik kommt, erleidet der seiner Autorität beraubte Pujol prompt einen Herzanfall. Wer soll nun mit den aufgebrachten Arbeiter:innen verhandeln? Suzanne wendet sich an den kommunistischen Bürgermeister, mit dem sie vor Jahren eine Affäre hatte. Als dieser sie abweist, übernimmt sie kurzerhand selbst die Leitung der Fabrik. François Ozons vergnügliches Lehrstück in Sachen weiblicher Emanzipation und Selbstermächtigung, mit dem er an den Erfolg von «8 femmes» anknüpft, spielt Ende der 1970er-Jahre. Das gibt dem Regisseur Gelegenheit, mit spritzigen Dialogen auf heute aktuelle Fragen anzuspielen und eine Gesellschaftssatire in eine schmissige Komödie zu verpacken, die durch witzige Wendungen überrascht. Rüdiger Suchsland schreibt auf artechock.de: «Wenn man erklären möchte, was an diesem Film so grossartig ist, kommt man an Catherine Deneuve nicht vorbei. Nicht nur weil sie souverän die Hauptrolle spielt, sondern weil ziemlich viel Catherine Deneuve in dieser Suzanne steckt. Da ist dieser patent-praktische Wesenszug: Sie ist ganz von dieser Welt, strahlt etwas sehr Präzises, Pragmatisches, gar nicht Träumerisches aus, vielleicht die typische Erfahrung ihrer Generation, die nach dem Weltkrieg aufwuchs und zwar viele Träume, aber keine Zeit für Flausen hatte. Doch das ist nur die eine Seite der Deneuve. Die andere ist diese unglaublich souveräne Lässigkeit einer Frau, die schon ganz andere Dinge überstanden hat und weiss, dass ihre Position heute unangefochten ist. Zugleich hat diese Lässigkeit immer etwas leicht Angespanntes, es ist immer ein Moment Kontrolle, ein Stück Selbstbeobachtung in Deneuves Spiel, so als wäre sie sich trotz allem immer noch ein Rätsel. Man kann es auch einfacher sagen: Dem Geheimnis der Deneuve ist einfach nicht auf den Grund zu kommen – ebenso wenig wie dem von Suzanne Pujol.» 

 

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