Premierenfilm

Wintergast

CH 2015, 82 min, DCP, Dialekt/D/E/d
Regie: Andy Herzog, Matthias Günter
Darst.: Andy Herzog, Katarina Schroeter, Sophie Hutter, Susann Rüdlinger, Cihan Inan, Michael Neuenschwander, Michael Kamp u.a.

Der nicht mehr ganz junge Filmstudent Stefan Keller ist eine Hoffnung des Schweizer Films; 2007 siegte er beim Schweizer Filmpreis in der Kategorie «Bester Kurzfilm». Dadurch ist eine einflussreiche Filmproduzentin auf den Nachwuchscineasten aufmerksam geworden, die sein Spielfilmdebüt produzieren will. Fünf Jahre später ist daraus noch immer nichts geworden; ausser einem Filmtitel und einer vagen Ausgangsidee hat Keller nichts zustande gebracht. Die Produzentin setzt ihm eine letzte Frist für die Einreichung eines Drehbuches. Worauf Keller einen Effort unternimmt und sich auf eine Reise durch eine kalte, wintergraue Schweiz begibt, auf der er hofft, doch noch Inspirationen für sein Drehbuch zu finden. Unmittelbarer Anlass für die Reise ist sein temporärer Job als Tester von Jugendherbergen für ein Reiseportal, eine Arbeit, die er wegen seiner Geldsorgen angenommen hat. Als wenn der Druck durch Produzentin und Finanzen noch nicht genug wäre, ist da auch noch seine Freundin, die von ihm eine sogenannte Beziehungspause einfordert. Mit lakonischem Humor zeigen die beiden Regisseure und Drehbuchautoren Andy Herzog und Matthias Günter in ihrem Erstling eine in Kälte erstarrte Schweiz. Koregisseur Andy Herzog verkörpert die Figur des ewigen Jungfilmers von der traurigen Gestalt mit einer unbändigen Spielfreude, der die grossartigen Schwarz-Weiss-Bilder von Kameramann Matthias Günter in Nichts nachstehen. Und in seinem kühnen Mix aus inszenierten und frei improvisierten Szenen wirkt dieses tragikomische Roadmovie über Schweizer Befindlichkeiten wie ein fernes Echo auf das 35 Jahre früher entstandene Meisterwerk «Reisender Krieger» von Christian Schocher, der hier einen Kurzauftritt hat. «Ein vor Witz und Selbstironie strotzendes Kabinettstück, das im aktuellen Schweizer Kino beispiellos ist.» Geri Krebs, NZZ

 

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