Charlotte Gainsbourg – fragil und furchtlos

3 coeurs

FR/DE/BE 2014, 108 min, DCP, F/d, ohne Altersbeschränkung
Regie: Benoît Jacquot
Darst.: Benoît Poelvoorde, Charlotte Gainsbourg, Chiara Mastroianni, Catherine Deneuve, André Marcon, Patrick Mille, Cédric Vieira, Thomas Doret, Francis Leplay u.a.

Marc, gestresster Steuerinspektor mit Herzproblemen, verpasst den letzten Zug nach Paris. Auf der Suche nach einem Hotel in der Kleinstadt, in der er gestrandet ist, begegnet er in einer Bar der geheimnisvollen Sylvie. Bis zum Morgengrauen schlendern sie durch die Strassen, vertieft in anregende Gespräche über Gott und die Welt. Bevor Marc am Morgen in den Zug steigt, ringt er Sylvie – die ihm weder ihren Namen noch ihre Telefonnummer verrät – das Versprechen ab, sich in Paris erneut zu treffen. Bedingt durch widrige Umstände erscheint Marc zu spät zum Rendezvous. Sylvie ist enttäuscht und folgt ihrem langjährigen Partner, der einen Job in den USA angenommen hat. Marc hat das verpasste Treffen psychisch und physisch aus der Bahn geworfen. Als er Monate später in die Provinzstadt zurückkehrt, in der Hoffnung, auf Sylvie zu treffen, lernt er im örtlichen Finanzamt Sophie kennen – und heiratet sie. Er ahnt nicht, dass Sophie Sylvies Schwester ist … Benoît Jacquot hat den Ruf, ein «Frauenregisseur» zu sein – er versteht es wie kein Zweiter, Schauspielerinnen in emotionalen Rollen zu inszenieren, sei es Isabelle Huppert in «Villa Amalia» oder Diane Kruger und Léa Seydoux in «Les Adieux à la reine». Auch «3 cœurs» ist mit Charlotte Gainsbourg, Chiara Mastroianni und Catherine Deneuve hochkarätig besetzt. Andreas Günther schreibt auf filmstarts.de: «Die oft fragil wirkende Charlotte Gainsbourg verkörpert Sylvie mit wilder Mähne unerhört feminin und wunderbar burschikos. Als sie erfährt, dass sie Marc an Sophie verloren hat, verfällt die eigentlich mutige und experimentierfreudige Sylvie in Traurigkeit und lehnt sogar das Kind ihrer Schwester ab. Die eigentlich ängstliche Sophie hingegen, die Chiara Mastroianni hervorragend mit einer leicht weltfremden Damenhaftigkeit versieht, erscheint dank Marc plötzlich selbstbewusst. Marc aber, dem Benoît Poelvoorde eine fast schon zu demonstrative Durchschnittlichkeit gibt, hat seine Seelenruhe verloren. (…) ‹3 cœurs› besticht als starkes, modernes Melodram. Der Liebe als Form bürgerlicher Existenz wie als unerhörtes Rumoren darunter wird gleichermassen auf den Grund gegangen, nicht abstrakt, sondern mit Feingefühl, was unwiderstehlich bewegend ist.» 

 

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