Premierenfilm

Merzluft

CH 2015, 61 min, DCP, Dialekt
Regie: Heinz Bütler
Mitw.: Klaus Merz, Melinda Nadj Abonji, Peter von Matt, Manfred Papst, Markus Bundi, Robert Hunger-Bühler, Heinz Egger u.a.

Den aus dem Aargau stammenden Schriftsteller Klaus Merz muss man einem literarisch interessierten Publikum wohl kaum mehr vorstellen. Seit den 1980er-Jahren gehört Merz, der im kommenden Oktober 70 wird, zu den bedeutendsten Literaten der Schweiz. Der Dokumentarfilmer Heinz Bütler, mit Jahrgang 1942 ein Altersgenosse von Merz und auf seinem Gebiet – der filmischen Erschaffung von Künstlerporträts – diesem bezüglich Umfang und Bedeutung seines Werks durchaus ebenbürtig, hat seinen Schriftstellerfreund für «Merzluft» in dessen heimatliches Wynental begleitet. Zwischen diesen Szenen kommt immer wieder ausführlich eine Expertenrunde zu Wort, die in zweitägiger Debatte Texte aus dem Werk von Merz für ein Hörbuch auswählt und deutet. Die Schriftstellerkollegin Melinda Nadj Abonji, die Literaturkritiker Manfred Papst und Markus Bundi, der Germanist Peter von Matt und der Schauspieler Robert Hunger-Bühler machen sich dabei mit grossem Vergnügen, aber durchaus auch mit Streitlust daran, die definitiven Texte zu eruieren. Doch immer wieder ist es das heimatliche Wynental – mit Orten wie Menziken, Reinach oder Unterkulm, wo Merz heute wieder lebt –, das im Zentrum steht. Klaus Merz sagt, der Blick nach vorne könne nur gelingen, wenn man gleichzeitig auch zurückblicke. So führt die gefilmte Autofahrt den Schriftsteller vorbei an bekannten Weiden und Wäldern zu vertrauten, aber auch neu errichteten oder alten, oft zweckentfremdeten Häusern. Alle diese Eindrücke münden immer wieder in unglaublichste Anekdoten, die Einblick in das Universum von Klaus Merz geben. «Ein ausserordentlicher und tiefgründiger Film, der es schafft, die literarische Sprache zum Hauptdarsteller zu machen, und der eine einmalige Innensicht in das Werk eines Autors bietet – aber auch ein Hinweis auf die empfindliche und zarte Kraft der Sprache von Klaus Merz, die einen unabhängigen Wert besitzt.» Markus Christen, Aargauer Zeitung

 

Die Vorstellung vom 10. April findet in Anwesenheit des Schriftstellers Klaus Merz statt.

 

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