Jane Campion – The Power of Passion

The Portrait of a Lady

UK/US 1996, 144 Min., DCP, E/d, ab 12 Jahren
Regie: Jane Campion
Darst.: Nicole Kidman, John Malkovich, Barbara Hershey, Richard E. Grant, Martin Donovan, Viggo Mortensen, Valentina Cervi, Christian Bale, John Gielgud, Shelley Winters u.a.

1872 reist die junge Amerikanerin Isabel Archer nach Europa, um ihre reichen Verwandten in England zu besuchen. Auf dem Landsitz der Touchetts setzt sich die selbstbewusste junge Frau über alle Konventionen hinweg, als sie ihre Verehrer, den distinguierten Lord Warburton und den Amerikaner Caspar Goodwood, abblitzen lässt; gleichzeitig findet sie in ihrem schwer kranken Cousin Ralph einen Seelenverwandten. Als dessen Vater stirbt und Isabel ein beträchtliches Vermögen hinterlässt, steht ihr die Welt offen. In Florenz trifft sie durch Vermittlung von Madame Merle, einer Freundin ihrer Tante, den Kunstsammler Gilbert Osmond und ist sofort fasziniert von seinem weltmännischen Auftreten und seinem erlesenen Geschmack. Sie heiratet ihn Hals über Kopf und merkt zu spät, dass sie in ihrer idealistischen Naivität Opfer einer Intrige geworden ist. Drei Jahre nach ihrem Meisterwerk «The Piano» schildert Oscarpreisträgerin Jane Campion in ihrer bildgewaltigen Henry-James-Verfilmung «The Portrait of a Lady» den Weg einer jungen Frau, die den Konventionen ihrer Zeit zu entkommen sucht, deren Liebes- und Glückssuche aber gerade dadurch zum Scheitern verurteilt ist. Das grossartig inszenierte Melodrama ist eine komplexe Versuchsanordnung über heimliche Wünsche, Selbstbestimmung und (Selbst-)Täuschung. Ein beachtliches Gespür zeigt Jane Campion in der Auswahl der Besetzung: Nicole Kidman, John Malkovich, Viggo Mortensen und Christian Bale – sie alle gehören heute zu Hollywoods Superstars. Barbara Hershey erhielt für ihre Darstellung der intriganten Madame Merle mehrere Auszeichnungen, darunter eine Oscarnominierung, ebenso Janet Patterson, die die exquisiten Kostüme entworfen hat. Kayleigh Donaldson schreibt auf Little White Lies: «Der Titel des Films könnte ohne weiteres Campions gesamte Filmografie beschreiben – Geschichten von Frauen, die sich gegen patriarchalische Grenzen wehren und für die Erfüllung ihrer Wünsche kämpfen, seien sie nun sexueller (‹In the Cut›), künstlerischer (‹The Piano›) oder spiritueller Natur (‹Holy Smoke›). Campion erzählt von brillanten Frauen, die durch ihre Erfahrungen dazu gezwungen werden, ihre eigene Identität zu hinterfragen.»

 

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