Bleu

Regie: Krzysztof Kieslowski, F 1993, 98 min, F/d.
Julie de Courcy verliert bei einem Autounfall ihren Mann, einen erfolgreichen Komponisten, und ihre kleine Tochter Anna. Resignierend vor Trauer und geplagt von Selbstmordgedanken zieht sie sich in ihr Haus auf dem Land zurück. Um die Brücken zu glücklicheren Zeiten abzubrechen, beschliesst sie, das Haus und alle darin enthaltenen Erinnerungsstücke zu verkaufen und in die Stadt zu ziehen. Nach längerer Isolation im anonymen Paris – und durch eine neugierige Reporterin dazu ermuntert – erwacht ihre Lebensfreude allmählich wieder. Sie schliesst die letzte Komposition ihres Mannes, das Konzert für Europa, ab. Allmählich nimmt sie auch wieder Kontakt zu anderen Menschen auf und findet über die Musik und die erwachende Liebe zum jugendlichen Oliver, dem ehemaligen Assistenten ihres Mannes, ins Leben zurück. Trois coleurs: Bleu ist der erste Teil der Farbtrilogie, die Kieslowski der Tricolore und den Idealen der französischen Revolution widmete. Bleu ist den Versprechungen, Grenzen und Utopien gewidmet, die sich mit dem Begriff Freiheit verbinden. Entstanden ist ein brillant durchdachter, metaphysischer Thriller und ein suggestives Puzzle, das von seiner virtuosen, ganz in Blau gehaltenen Bildsprache und dem kühlen Madonnengesicht der grossartigen Juliette Binoche lebt.