
Elvis
Regie: Denis Sanders, USA 1970/1997, 97 min, E/d-f.
Die Legende lebt. Jedenfalls in dieser Neubearbeitung der legendären Elvis-Dokumentation aus dem Jahre 1970. Es ist zwar nicht der knackige Elvis, der hier die Hüften kreisen lässt, sondern der schon leicht angefettete 35-jährige, aber sein Charisma ist immer noch zu spüren, und das Publikum kreischt und tobt wie in den besten Zeiten, wenn er mit verführerischer Stimme «Love Me Tender» schmachtet und die hochtoupierten Mädels vor der Bühne herzt. Der Film verfolgt den neuen Start des Rockstars, der 1969 nach einer langen Pause sein Bühnen-Comeback vorbereitet. Da sind die Proben vor dem Konzert mit seiner Band, bei denen es locker und familiär zugeht, dann der Auftritt in Las Vegas und die darauf folgende Tournee. Die Kamera fängt die fast intime und sehr lustvolle Atmosphäre der Bühnen-Show ein. Elvis war ein Star zum Anfassen, dem es Spass machte, die Zuhörer auf Touren zu bringen und der sich manchmal ironisch selbst persifliert. Der rund 30 Jahre alte Film basiert zur Hälfte auf bisher unveröffentlichtem Material, die schnelle Schnittfolge ist den heutigen Sehgewohnheiten angepasst, der Ton wurde digital bearbeitet und neu gemischt. Das Wichtigste aber sind die Songs und ein Elvis, der in der Menge badet und auch heute noch jede Menge sexuelle Anziehung ausstrahlt, ein viriles Mannsbild, gegen den die heutigen Boygroups wie kleine Klone wirken.