
Tango Lesson
Regie: Sally Potter, GB 1997, 102 min, E/d-f.
Die Regisseurin Sally arbeitet an einem Drehbuch für Hollywood, das sie – je weiter es voranschreitet – zunehmend unzufrieden macht. Während sie schreibt, entdeckt sie ihr Interesse am Tango. Sie beschliesst, Unterricht bei Pablo Veron zu nehmen, einem argentinischen Tangotänzer, der in Paris lebt. Im Verlauf der Tanzstunden verlieben sich die beiden ineinander und schliessen einen Pakt: Wenn er aus ihr eine Tangotänzerin macht, verspricht sie im Gegenzug, ihm zu einer Karriere als Filmstar zu verhelfen. Ihr Versuch, in Buenos Aires einen Film mit Pablo zu drehen, enthüllt die komplexe Struktur ihrer Beziehung. Die Regisseurin, selbst eine ausgebildete Tänzerin, verbindet in ihrer verführerischen Tanzstunde elegant eine Vielzahl von Themen: Die Faszination des Tangos, die Entwicklung des Films, den wir gerade sehen, und die Geschlechterfrage: Wie kommen Mann und Frau damit zurecht, wenn die Führungsrolle wechselt? Sally Potter hat nicht nur das Drehbuch geschrieben und Regie geführt, sondern auch die Hauptrolle übernommen. Ihr Partner ist der berühmte Tänzer und Choreograph Pablo Veron. «Tango Lesson» ist eine inspirierende und ansteckende Liebeserklärung an den Tango, an die ungestillte Sehnsucht nach Einheit in Bewegung und Gefühl, die ambivalente Lust am Führen und Geführtwerden und die schwierige Balance zwischen Dominanz und Hingabe.