Love Me

Regie: Laetitia Masson, F 2000, 107 min, F/d.
Die junge Französin Gabrielle Rose fühlt sich von Gespenstern ihrer emotionalen Vergangenheit verfolgt. Mitten in ihren seelischen Irrungen lernt sie den alternden Rocksänger Lennox, gespielt von Johnny Hallyday, kennen, den sie schon als Teenager verehrt hatte. Sie versucht, ihn zu erobern und schlittert in ein Abenteuer, in dem ihr die abstrusesten Gestalten begegnen. Laetitia Masson zeigt das Leben ihrer Protagonistin aus der Perspektive der Innenwelt, in der sich Fantasien, Realität und obsessive Heimsuchungen vermischen und nicht selten für Verwirrung sorgen. Drei Versionen von Gabrielle Rose geistern durch den Film: eine recht reale Version, die in einem Wohnwagen am Strand von Le Havre wohnt, eine Phantasiegestalt, die in die USA reist, sowie eine Mädchenvariante, die von einem Mann unter Waffengewalt aus einem katholischen Kinderheim entführt wird. So wie das Mädchen vom Sänger Lennox schwärmt, begegnet ihm die USA-Reisende in einem Nachtklub und verliebt sich in ihn. Die Realversion hingegen besucht eine Gruppe anonymer Alkoholiker und trifft im Hafen zufällig einen Matrosen. Mit seinen verführerischen Bildern in masslosem Bonbonrosa ist «Love Me» ein atemberaubendes Vexierspiel zwischen Musical, Melodram und Film noir, ein wunderbar häretisches, lustvolles, theoretisches und praktisches Stück Kino zugleich.