The Elephant Walk

SE 1979, 82 Min, DCP, O/e, ohne Altersbeschränkung
Regie: Marie-Louise Ekman
Darst.: Ann Smith, Bibi Andersson, Rolf Skoglund, Annalisa Ericson, Michael Segerström, Grynet Molvig u.a.

Was bedeutet familiäres Zusammenleben jenseits der Familienwelt, der wir in Fernsehen und Werbung so oft begegnen? Die 1944 in Stockholm geborene Künstlerin und Filmemacherin Marie-Louise Ekman widmet sich in ihrer Arbeit den zwischenmenschlichen Beziehungen: Sie greift oft auf das alltägliche Leben zurück und stellt Gewohnheiten, gesellschaftliche Hierarchien und Geschlechterrollen hyperbolisch, absurd und surreal dar. Ihr 1979 gedrehter Spielfilm «The Elephant Walk» ist eine solche Extrapolation des Familienlebens, die einen Tag im Leben eines Mädchens in einer schwedischen Mittelklassefamilie in den 1970er-Jahren abbildet. Zwischen streitenden Eltern, gelangweilten Grossmüttern und selbstverliebten Betreuer:innen in der Kindertagesstätte entpuppt sich die Familie als eine zutiefst fehlerhafte, seltsame Institution, in der Kinder ein ständiger Störfaktor für das individuelle Glück sind. Das unverkennbare Setting und die schillernden Farben kreieren eine äusserst sensible Sichtweise auf den fantasievollen Kosmos des Kindes ­– doch Ekman konfrontiert das Mädchen mit den beunruhigenden und schmerzhaften Aspekten der Erwachsenenwelt. Begleitend zur Ausstellung Burning Down the House. Rethinking Family im Kunstmuseum St.Gallen, die bis 8. September 2024 zu sehen ist.

 

Mit einer kurzen Einführung durch die Kuratorin Melanie Bühler. Anschliessend sind die Besucher:innen zum Apéro eingeladen.