Tillsammans

SE/DK/IT 2000, 106 Min., DCP, O/d-f, ab 14 Jahren
Regie: Lukas Moodysson
Darst.: Lisa Lindgren, Michael Nyqvist, Emma Samuelsson, Sam Kessel, Gustaf Hammarsten, Anja Lundqvist, Jessica Liedberg, Ola Rapace, Axel Zuber, Shanti Roney u.a.

Stockholm im November 1975. In einer Kommune mit dem programmatischen Namen «Tillsammans» (Zusammen), wird die Nachricht vom Tod des spanischen Diktators Franco mit Freudentänzen gefeiert. Eben ist die Hausfrau Elisabeth mit ihren beiden Kindern eingezogen, nachdem ihr Mann sie unter Alkoholeinfluss wiederholt geschlagen hat. Elisabeths Bruder Göran lebt mit seiner Freundin Lena schon seit Längerem in dieser idyllisch in einem Holzhaus am Rande der schwedischen Hauptstadt wohnenden Gross-WG, zu deren Insignien der Rebellion ein handbemalter VW-Bus vor dem Haus ebenso gehört wie die handgestrickten Pullover und der Duft von Hanf. Zwar ist Göran so etwas wie der Chef der Kommune, doch er ist viel zu sanftmütig, um sich Gehör zu verschaffen, und muss miterleben, wie sich Lena vom kommunistischen Revolutionär Erik in jeder Hinsicht besser verstanden fühlt als von ihm. Weitere Bewohner:innen sind Anna und Lasse, die sich getrennt haben, jedoch wegen ihres Sohnes Tet weiterhin in der Kommune wohnen. Während Anna sich mittlerweile für lesbisch hält, versucht Lasse die Annäherungsversuche des schwulen Klasse abzuwehren. Vervollständigt wird die Gross-WG durch die fundamentalistischen Ökos Signe und Sigvard und ihren Sohn Måne. Durch die Neuankömmlinge wird die bunte Truppe gehörig durcheinandergewirbelt. Lukas Moodyssons Erfolgskomödie «Tillsammans» von 2000 kommt wegen ihres Sequels «Tillsammans 99» erneut in die Kinos. Kathrin Halter schrieb seinerzeit im züritipp: «In der anekdotischen Auflistung beliebter 70er-Jahre-Motive verfährt Moodysson zwar zunächst plakativ, doch seine WG-Bewohner sind liebevoll gezeichnet, rührend in ihren sanft ironisierten Lebenswidersprüchen, beim zwanghaften Praktizieren von freier Liebe etwa und anderen schwer lebbaren Idealen. Den Autor des herausragenden Mädchendramas ‹Fucking Åmål› wiederum erkennt man am ehesten wieder in der einfühlsamen, beklemmenden Schilderung von Kindernöten. Doch die Kleinen haben Glück: Ihr Familiendesaster löst sich in einem utopisch anmutenden Happy End auf, wobei Moodysson die Gross-WG als Zufluchtsort für Vereinsamte und Ehegeschädigte propagiert. Vielleicht sogar für unsere Epoche der Kleinfamilien und Singles?»