Los abrazos rotos

ES 2009, 127 Min., DCP, Sp/d, ab 12 Jahren
Regie: Pedro Almodóvar
Darst.: Penélope Cruz, Lluís Homar, Blanca Portillo, José Luis Gómez, Rubén Ochandiano, Tamar Novas, Ángela Molina, Chus Lampreave, Kiti Mánver, Rossy de Palma u.a.

Seit Mateo vor 14 Jahren bei einem Autounfall sein Augenlicht verlor, ist der ehemals erfolgreiche Filmregisseur nur noch als Drehbuchautor tätig. Als eines Tages ein junger Mann mit einer Idee für ein Skript bei ihm auftaucht und sich als Sohn des eben verstorbenen Finanzmagnaten Ernesto Martel entpuppt, wird Mateo von seiner lang verdrängten Vergangenheit eingeholt. Denn Martel war nicht nur der Produzent seines letzten Films, einer fatal gescheiterten Tragikomödie mit dem Titel «Frauen und Koffer». Er war auch der kontrollsüchtige und wesentlich ältere Liebhaber seiner wunderschönen Hauptdarstellerin Lena, in die sich Mateo schon beim Casting leidenschaftlich verliebte. Nun blickt er zurück auf die Zeit dieser letzten Dreharbeiten … Noch tiefer als sonst taucht Pedro Almodóvar mit diesem feinsinnigen Genremix in die für ihn typischen Labyrinthe der Leidenschaften ein – mit doppelbödigen Anspielungen und Verweisen auf die Kinogeschichte. Dabei nimmt er sich auch seiner eigenen Geschichte an: «Frauen und Koffer», der Film im Film, ist ein fiktives Remake seiner realen Erfolgskomödie «Mujeres al borde de un ataque de nervios». «Los abrazos rotos» war seine vierte Zusammenarbeit mit Penélope Cruz – ihre Präsenz als Lena ist bestechend, doch verblasst sie angesichts der Ideen, wie sie sich nur ein vom Kino so Besessener wie Almodóvar ausdenken kann. Wie etwa jener, als sich der Filmproduzent am Regisseur, der ihm die Geliebte ausspannte, dadurch rächt, dass er das abgedrehte Filmmaterial in schlechtester Weise montiert und den Film so herausbringt. Jan Schulz-Ojala schrieb seinerzeit im Tagesspiegel: «‹Los abrazos rotos› ist die zärtlichste Beschäftigung eines Regisseurs mit dem eigenen Metier seit François Truffauts ‹La Nuit américaine› – eine Milieustudie und zugleich viel mehr. (…) So kompliziert die Story auf dem Papier daherkommt, so ungeheuer leichthändig entwickelt sie sich auf der Leinwand. Im eleganten Wechsel der Zeitschienen entfaltet sich ein Panorama von Liebesverstrickungen, Verzweiflung und Verrat, Schuld und Glück: ein zartes Perpetuum mobile, das keine seiner Figuren je denunziert, so tragikomisch die Situationen auch immer wieder sein mögen.»