Club Zero
Regie: Jessica Hausner
Darst.: Mia Wasikowska, Amir El-Masry, Sidse Babett Knudsen, Sam Hoare, Camilla Rutherford, Amanda Lawrence, Elsa Zylberstein, Mathieu Demy, Keely Forsythe u.a.
Die junge Lehrerin Miss Novak tritt eine Stelle in einem schicken Elite-Internat an, an dem überwiegend Sprösslinge reicher Eltern unterrichtet werden. Ihr Fach ist neu und heisst: Conscious Eating – Bewusste Ernährung. Die Schüler:innen, die sich für den Kurs einschreiben, haben unterschiedliche Beweggründe; es geht ihnen um Gesundheit, Achtsamkeit, Selbstkontrolle, Konsumverzicht, das Klima, jedoch auch um bessere Chancen für ein Stipendium. Doch der vermeintlich harmlose Lehrgang, der auf Initiative einiger Eltern zustande kam, nimmt eine gefährliche Wendung. Denn Miss Novak predigt vor allem eines: radikalen Verzicht. Die Kursteilnehmer:innen geraten immer stärker in den Bann ihrer manipulativen Mentorin, während die Eltern hilflos mitansehen müssen, wie ihr eigener Einfluss stetig schwindet … «Club Zero», der fünfte Spielfilm der österreichischen Regisseurin Jessica Hausner, feierte seine Weltpremiere 2023 in Cannes, wo er in den internationalen Wettbewerb eingeladen war. Die so bissige wie stilisierte Satire auf den Optimierungswahn unserer Gesellschaft ist sorgfältig komponiert und distanziert inszeniert, mit genauem Blick für Details, für stylisches Design und satte Farben. «‹In Club Zero› springt Hausner ständig von schrecklich zu urkomisch – es ist ein Wunder, dass ein so verstörender Film auch noch unterhaltsam sein kann», meint Marta Bałaga auf Cineuropa. Und Beatrice Loayza schreibt im Viennale-Katalog: «Die spannungsgeladene, formalistische Bildsprache und die sardonischen Untertöne der Autorin und Regisseurin mögen an die Arbeiten ihrer Landsleute Michael Haneke und Ulrich Seidl erinnern, aber Hausners einzigartige Tragikomödien, die in kräftige Primärfarben getaucht sind, sind unverkennbar ihre. In ‹Club Zero›, Hausners zweitem englischsprachigen Spielfilm, geht es um die Grenzen zwischen Glaube und Selbstbetrug, Liebe und Perversion, Solidarität und Gruppendenken – und das vor einer schmucken Kulisse, die mit dem zunehmenden körperlichen Horror des Films kollidiert. Mit seiner täuschend heiteren, Instagram würdigen Tupperware-Ästhetik ist der Film ein verstörender Kommentar zu selbstgerechten Lifestyle-Trends von einer der bedeutendsten Provokateurinnen Österreichs.»