Grazie ragazzi

IT 2023, 117 Min., DCP, I/d, ab 16 Jahren
Regie: Riccardo Milani
Darst.: Antonio Albanese, Sonia Bergamasco, Vinicio Marchioni, Giacomo Ferrara, Giorgio Montanini, Andrea Lattanzi, Fabrizio Bentivoglio, Gerhard Koloneci u.a.

Antonio ist ein leidenschaftlicher, aber oft arbeitsloser Theaterschauspieler. Im Gegensatz zu seinem Freund und einstigem Bühnenpartner Michele, der ein kleines Theater in Rom leitet, hat er den Karrieresprung nicht geschafft und hält sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser, zurzeit als Synchronsprecher für Pornofilme. Eines Tages meldet sich Michele überraschend bei ihm und bietet ihm eine Arbeitsstelle an; er soll die Leitung eines Theaterworkshops im Gefängnis von Velletri, südöstlich von Rom, übernehmen. Antonio akzeptiert, obwohl es sich nur um ein kleines, vom Ministerium finanziertes Projekt handelt. Zur Probe erscheinen gerade einmal fünf Interessenten, die Arbeit gestaltet sich schwierig. Doch nach anfänglichem Misstrauen und diversen Spannungen gelingt es Antonio, die bunt zusammengewürfelte Truppe für das Theaterspiel zu begeistern. So stellt er ein neues, ambitioniertes Projekt auf die Beine: die Inszenierung von Samuel Becketts Meisterwerk Warten auf Godot. Mit «Grazie ragazzi» schöpft der Komödienspezialist Riccardo Milani («Come un gatto in tangenziale») aus verschiedenen Quellen. Sein Film ist das italienische und nicht weniger originelle Remake von «Un triomphe» des Franzosen Emmanuel Courcol, das wiederum auf der Biografie des schwedischen Schauspielers Jan Jönson beruht und das durchaus ernste Thema ebenso humorvoll umsetzt. Riccardo Milani erzählt in einem Interview: «‹Grazie ragazzi› ist zwangsläufig auch ein Film über die Schauspielerei, die für mich stets faszinierend und geheimnisvoll bleibt. Ein Film darüber, wie die Kunst in einem Gefängnis zu einem Element der Freiheit und vor allem der Möglichkeit werden kann. Fünf Häftlinge, die bisher nichts mit Kultur und künstlerischen Ausdrucksformen am Hut hatten, setzen sich beim Theaterspielen unerwartet mit den von Beckett in Warten auf Godot aufgeworfenen Fragen nach der menschlichen Existenz auseinander: ‹Was machen wir hier?› – und suchen so nach einem Sinn des Wartens, das ihre Zeit in der Zelle prägt. Am Ende stellt sich die Frage nach dem Sinn ihres Lebens, dem Sinn unseres Lebens und die Chance, im Inneren jedes Menschen den Funken zur Veränderung zu entfachen.»