Feminism WTF

AT 2023, 96 Min., DCP, D, ab 16 Jahren
Regie: Katharina Mückstein
Mitw.: Franziska Schutzbach, Maisha Auma, Persson Perry Baumgartinger, Astrid Biele Mefebue, Nikita Dhawan, Christoph May, Sigrid Schmitz, Rona Torenz u.a.

Der Feminismus gilt als erfolgreichste soziale Bewegung des 20. Jahrhunderts, die nicht nur bessere Lebensbedingungen für Frauen erkämpft, sondern auch das gesellschaftliche Zusammenleben radikal verändert hat. Dennoch haftet dem Begriff Feminismus ein negativer Unterton an; seine Berechtigung wird ständig infrage gestellt. Verärgert über dessen schlechtes Image machte sich die preisgekrönte österreichische Regisseurin Katharina Mückstein auf, die Vielfalt der feministischen Diskurse, deren intellektuelle Brillanz und zukunftsweisenden Charakter aufzuzeigen. In ihrem Dokumentarfilm «Feminism WTF» – WTF steht für What the Fuck – erteilt sie Fachpersonen aus Politik- und Sozialwissenschaften, Gender-, Queer- und Trans-Studies das Wort, darunter auch der Schweizer Soziologin Franziska Schutzbach, deren Sachbuch Die Erschöpfung der Frauen vor zwei Jahren Furore machte. In den Interviews kommen aktuelle Debatten zur Sprache: Warum ist immer nur von zwei Geschlechtern die Rede? Warum sind Frauen für den Grossteil der unbezahlten Care-Arbeit verantwortlich? Weshalb sind Kapitalismus und Feminismus ein Widerspruch? Was hat der europäische Kolonialismus mit der heutigen Auffassung von sexueller Freiheit und rassistischen Stereotypen zu tun? Wie kann der Feminismus das Klima retten? Die anschaulichen Statements werden von Tanz- und Performance-Sequenzen unterbrochen, die lustvoll und witzig neue Körper- und Geschlechterbilder propagieren. Katharina Mückstein ist ein überraschender, anregender und teilweise provokativer Film geglückt, der Publikum und Kritik in Österreich begeisterte. Julia Schafferhofer urteilt in der Kleinen Zeitung: «Der Regis­seurin ist mit ‹Femi­nism WTF› ein Wurf gelungen – eine lehr­reiche, verbin­dende, inter­na­ti­onal versierte und visuell poppige Doku über Femi­nismus.» Auch Martina Knoben von der Süddeutschen Zeitung ist angetan: «Eine aufklä­re­ri­sche, ja offen didak­ti­sche Doku über die Macht­ver­hält­nisse im Patri­a­r­chat, die gleich­zeitig sehr unter­haltsam ist, das muss erst mal gelingen. Die öster­rei­chi­sche Filmemacherin Katha­rina Mück­stein hat dafür eine Reihe kluger Frauen zu Wort kommen lassen, die ihr Wissen und ihre Über­zeu­gungen eloquent darlegen.»