Simple comme Sylvain
Regie: Monia Chokri
Darst.: Magalie Lépine Blondeau, Pierre-Yves Cardinal, Francis-William Rhéaume, Monia Chokri, Steve Laplante, Marie-Ginette Guay, Micheline Lanctot u.a.
Die vierzigjährige Philosophiedozentin Sophia ist eine Expertin in Sachen Liebe. In ihren Vorlesungen präsentiert sie mühelos von Platon bis bell hooks die unterschiedlichsten Theorien über Liebe, Sex, Begehren und Leidenschaft. Privat lebt sie seit zehn Jahren in einer glücklichen Beziehung mit dem Akademiker Xavier, die sich im Lauf der Zeit allerdings in eine eher intellektuelle Partnerschaft gewandelt hat. Als sie den attraktiven Zimmermann Sylvain kennenlernt, den Xavier zur Renovierung ihres frisch erworbenen Landhauses engagiert hat, verfällt sie augenblicklich seinem animalischen Charme und stürzt sich Hals über Kopf in eine leidenschaftliche Affäre. Bald schon bricht sie mit ihrem alten Leben und beginnt ein neues mit diesem erdigen Naturburschen, der so ganz anders ist als ihr gewohntes linksliberales, intellektuelles Umfeld. Aber ist eine dauerhafte Beziehung zwischen zwei so unterschiedlichen Menschen möglich? In ihrem dritten Spielfilm legt die frankokanadische Regisseurin und Drehbuchautorin Monia Chokri – hierzulande bislang hauptsächlich als Schauspielerin durch die Filme von Xavier Dolan («Les Amours imaginaires», «Laurence Anyways») bekannt – eine so intelligente wie spritzige Konversationskomödie über Liebe über Klassengrenzen vor, die vor Dialogwitz nur so sprüht und ganz auf die hinreissende Chemie zwischen ihren beiden charmanten Hauptdarsteller:innen setzt. Wendy Ide schwärmt in Screen Daily: «Es ist eine Story, die in einem Flughafenroman nicht fehl am Platz wäre, und Monia Chokri hat jede Menge Spass daran, indem sie die potenziell kitschige Geschichte mit schnulziger Filmmusik, verblüffenden Montagen und übertriebenen Zooms unterstreicht. Aber in Wirklichkeit ist diese romantische Komödie aus Quebec ebenso scharfsinnig und einfühlsam wie witzig – eine geschickte, sexy und leicht boshafte Untersuchung der romantischen Leidenschaft in einer realen Umgebung. (…) Das erstklassige Drehbuch legt schon früh ein rasantes Dialogtempo vor und kombiniert zynischen Scharfsinn mit einer täuschend leichten Behandlung einiger unbestreitbar reifer Themen.»